Tierratgeber - Hunderassen
Rasseportrait Chien d'Artois
Kurzinfo:
Ursprungsland | Frankreich |
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Fellfarben | Dreifarbig, dunkelfauve |
Lebenserwartung | 12 bis 14 Jahre |
Gewicht | 28 bis 30 Kilogramm |
Widerristhöhe | Rüden und Hündinnen 53 bis 58 cm |
Besonderheiten | Fleißiger, ausdauernder Jagdhund |
FCI-Standard | Nr. 28, Gruppe 6, Sektion 1.2 |
Körperbau und Aussehen
Der Chien d'Artois hat einen gut geformten Körperbau, er ist nicht zu lang und verfügt dabei über eine gute Bemuskelung. Der Hund strahlt Energie und Kraft aus. Das kurze Fell liegt eng am Körper an und ist als recht robust zu bezeichnen. Der Chien ist häufig dreifarbig in den Nuancen dunkelmauve bis hin zu dachs- und hasenfarbenen Exemplaren. Das Fell verfügt meistens über große Flecken oder einen Mantel, der Kopf ist in der Regel falbfarben und bei manchen Hunden berußt. Die Ohren befinden sich auf Augenlinie, sind etwas dicker und haben gerundete Enden. Sie sind nahezu flach und relativ lang. Die Ohren reichen bis zum Nasenschwammansatz.
Verwendung des d'Artois
Der Chien wird den Briquets zugeordnet und hauptsächlich für die Flintenjagd eingesetzt. Die Rasse gilt bei der Jagd als sehr fleißig. Der Hund jagt auf Spurlaut und treibt dem Jäger die Beute zu. Eine verloren gegangene Fährte nimmt er wieder auf. Die Rasse verfügt über einen sehr feinen Geruchssinn. Die Hunde kamen in der Vergangenheit auch in der Meute zum Einsatz. Der Chien arbeitet dabei zwar nur mittelmäßig schnell, besitzt aber eine hohe Ausdauer. Auf ebenem Gelände ist der Chien in der Lage aufgrund seiner feinen Nase etwaige Täuschungsmanöver von Hasen zu vereiteln.
Durch seine unbestreitbaren Jagdqualitäten treiben Vertreter dieser Hunderasse Rehe im lichten, gut begehbarem Hochwald in ausgezeichneter Weise auf den Jäger zu. Der Chien ist so mutig und unerschrocken, dass er auch im Dickicht widerspenstige Wildschweine aufscheucht. Die Rasse ist kräftig und verfügt über ein mitreißendes, unverkennbares Geläut, wobei die Hunde eine hohe und weithin vernehmbare Stimme ertönen lassen. Der Chien kann außerdem auch als Dressur- oder Wachhund eingesetzt werden. Ihrem Besitzer sind diese Hunde treu ergeben und gehorchen diesem aufs Wort.
Geschichte und Herkunft
Der Chien d'Artois möchte von seinem Menschen immer eine Beschäftigung bekommen.Gezüchtet für die Hasenjagd
Der Chien d'Artois wurde früher "Chien Picard" genannt. Zu Zeiten Ludwigs XIII und Heinrich IV wurden diese Hunde in der alten Parforcejagd eingesetzt. Sie wurden bereits von Sélincourt für ihre ausgezeichneten Jagdeigenschaften hoch gelobt. Die Hunde brachten ihn zum Staunen, den sie trieben einen Hasen herbei, der bei trockener Witterung bereits eine Stunde vorher dort vorbeigekommen war.
Im Handbuch des Französischen Weidwerks war Le Couteulx de Canteleu ebenso voll des Lobes für die Rasse. Es wird berichtet, dass die artesische Rasse zu seiner Zeit bastardisiert wurde und daher reinrassige Exemplare damals nur noch selten zu finden waren. Dennoch bezeichnete er den Chien d'Artois als eine der besten Rassen für die Jagd auf Hasen. Le Couteulx de Canteleu sorgte auch dafür, dass Vertreter der Rasse in großen Zwingern des Jardin d´Acclimatation zur Ausstellung kamen. So machte er die Hunde auch der breiten Öffentlichkeit bekannt.
Rückkehr zur Ursprungsform
Zum Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts unternahm M. Levoir in der Picardie einen Versuch der Wiederherstellung des Urtyps des Chien d'Artois. Dieses Ziel konnte er tatsächlich aber nicht erreichen. Zu dieser Zeit bis zum Beginn des ersten Weltkrieges bestimmte die Hundezucht dieser Rasse in der Picardie ein anderer Züchter, M. Mallard. Dieser brachte zwar schöne Hunde hervor und er erhielt viele Zuchtauszeichnungen, dennoch stimmte dieser Typ nicht mit den Beschreibungen früherer Autoren überein.
Nach dem zweiten Weltkrieg glaubte man daher der ursprüngliche Chien d'Artois wäre als Rasse völlig verschwunden. M. Audréchy setzte sich Anfang der 70er-Jahre das Ziel, aus der Rasse Buigny les Gamaches im Departement Somme den Chien d'Artois wiederherzustellen. Die Anstrengungen waren von Erfolg gekrönt. Dank der Bemühungen von M. Audréchy und Mme Pilat hat diese Rasse wieder ihren Platz in der Riege der Laufhunde gefunden.
Chien d'Artois: Charaktereigenschaften
Der Chien d'Artois hat einen sehr ausgeglichenen Charakter. Die Hunde benötigen jedoch eine angemessene Beschäftigung, damit sie ihrem Besitzer gegenüber ihr anhängliches Wesen zeigen. Der Rassehund hat einen äußerst feinen Geruchssinn und wird daher von Jägern sehr geschätzt. Die Hunde fühlen sich als Meutehunde innerhalb einer Hundegruppe sehr wohl. Artgenossen gegenüber verhalten sie sich umgänglich und verträglich. Bevor Du Dir einen Hund dieser Rasse anschaffst, solltest Du Dir bewusst sein, dass Du den Chien konsequent und einfühlsam erziehen musst, um einen verlässlichen Partner zu erhalten. Daher ist diese Rasse für unerfahrene Hundehalter eher nicht geeignet. Bei einer konsequenten Erziehung wird der Chien jedoch zu einem gehorsamen und zuverlässigen Begleiter für seinen Besitzer.
Beschreibung (analog VDH)
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) legt bestimmte Regeln für die Zucht von Rassehunden wie dem Chien d'Artois fest. Unter anderem sind in diesen Regeln das Aussehen, Gewicht und Fell definiert.
Allgemein | Gut gebauter Hund, nicht zu lang, dabei recht muskulös, die Hunde strahlen Energie und Kraft aus. |
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Kopf | Kräftiger, breiter, ziemlich kurzer Schädel, runde Form, der im oberen Teil abgeflacht ist, wenig ausgeprägte Hinterhaupthöcker, betonter Stop. |
Hals | Kräftig und mittellang, nur wenig Wamme. |
Körper | Breiter und fester Rücken, leicht gewölbte Lenden. Gut bemuskelte Kruppe, die durch die Hüften eine leichte Neigung bekommt. Lange und breite Brust, ausreichend tief - die Brustunterlinie erreicht die Ellenbogen, gut gewölbte Rippen, volle Flanken. |
Rute | Recht lange, kräftige Rute. Es kann vorkommen, dass zum Rutenende hin einige gröbere und etwas längere Haare ährenartig abstehen, Rute wird sichelförmig getragen, fällt niemals nach vor über den Rücken. Bei Erregung horizontal oder höher. |
Pfoten | Leicht längliche und kräftige Pfoten, Zehen liegen ausreichend aneinander, Ballen haben einen schwarzen Farbton, kompakt und widerstandsfähig. |
Haarkleid | Das Haar ist relativ flach, kurz und dick. |
Haltung und Pflege des Chien d'Artois
Das Erlernen von neuen Tricks oder Spielen steigert die Bindung zwischen Besitzer und Hund ungemein.
Der Chien d'Artois sollte nur gehalten werden, wenn der Besitzer diesem Hund mit seinem ausgeprägtem Jagdtrieb eine angemessene Erziehung und regelmäßige Beschäftigung bieten kann. Als reiner Familienhund ist der Chien nicht geeignet. Er fühlt sich am wohlsten als Teil einer Meute, die sich bestenfalls aus sechs bis acht Hunden zusammensetzt. Diese Hunderasse benötigt stets viel Beschäftigung und ausreichend Bewegung. Der Chien ist daher auch kein Stadthund und sollte eher auf dem Land gehalten werden, wo viele Möglichkeiten für ausgedehnten Auslauf zur Verfügung stehen.
Es ist außerdem sehr wichtig, den Chien auch geistig zu beschäftigen, denn er ist sehr intelligent. Durch das Erlernen von neuen Tricks oder Spielen steigert die Bindung zwischen Besitzer und Hund ungemein. Mit Artgenossen verträgt sich diese Rasse sehr gut. Auch mit Kindern haben die Hunde keine Probleme. Allerdings sollten diese ihn auch entsprechend behandeln. Es ist daher von Vorteil, wenn die Kinder bereits eine gewisse Reife bzw. ein entsprechendes Alter erreicht haben, um mit dieser Art von Hund richtig umgehen zu können. Von der Vergesellschaftung mit Katzen oder Kleintieren ist aufgrund des ausgeprägten Jagdtriebes eher abzuraten.
Alles rund um die Zucht
Wenn Du Dir einen Chien d'Artois anschaffen möchtest, kann die Suche nach einem passenden Züchter eine Weile dauern. Es ist mitunter relativ schwierig einen solchen Rassehund zu finden. Hierzulande wird die Rasse entweder nur sehr selten oder gar nicht gezüchtet. Es kommt noch hinzu, dass der Chien in der Regel nur an aktive Jäger verkauft wird.
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08.10.2024
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