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Die Gelassenheitsprüfung für jede Pferderasse

Die Gelassenheitsprüfung mit dem Pferd Die Gelassenheitsprüfung - Das Training zum Vertrauensaufbau

Vertrauen, Gelassenheit und der respektvolle Umgang mit dem Pferd

Sie wollten schon immer einmal wissen, wie gelassen Ihr Pferd im Vergleich zu anderen reagiert? Vielleicht wollen Sie auch ein relativ junges Pferd an die meist hektische Atmosphäre auf einem Turnier gewöhnen. Dann bietet die sogenannte Gelassenheitsprüfung eine optimale Gelegenheit, um zu testen, wie sehr Ihr Pferd Ihnen vertraut und wie gelassen es auf ungewöhnliche Situationen reagiert. Bei jungen Tieren können Sie auf diese Weise feststellen, welchen Charakter das Pferd hat und das Pferd so dementsprechend erziehen. Gleichzeitig stärkt das Gelassenheitstraining die Beziehung zu dem Vierbeiner ungemein. Hier erfahren Sie, was hinter der Gelassenheitsprüfung (GHP) steckt, welche Tipps Sie beim Training beachten sollten und was die Ziele sind.

Was ist eine Gelassenheitsprüfung?

Die GHP entstand als Gemeinschaftsaktion der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V.(FN) und CAVALLO, der führenden Pferdesportzeitschrift in Deutschland. Es sind grundsätzlich alle Pferdefreunde mit Sport- und Freizeitambitionen angesprochen. Dabei sind die Stilrichtung, die Zucht und die Abstammung keinerlei von Bedeutung. Die GHP gilt als erster Wettbewerb, der den Charakter, die Aufmerksamkeit, das Vertrauen und die Erziehung des Pferdes bewertet. Dabei soll der Gelassenheitsgrad des Tieres festgestellt werden. Am Ende der GHP werden Sie und Ihr Pferd mit einer Note bewertet. Diese sagt aus, ob die Basis der gemeinsamen Arbeit und der Ausbildung des Pferdes stimmt und auf welchem Level Sie gerade stehen. Man unterscheidet prinzipiell zwischen der Geführten und der Gerittenen Gelassenheitsprüfung. Um die Gelassenheit des Pferdes zu bewerten, muss das Pferd insgesamt zehn verschiedene Aufgaben bestreiten, um unter Beweis zu stellen, dass es gelassen ist und dem Besitzer beziehungsweise dem Reiter vertraut. Dabei werden bewusst Situationen nachempfunden, wie sie dem Reiter in der täglichen Arbeit mit dem Pferd begegnen können. Dabei gibt es neben den sechs vorgegebenen Pflichtaufgaben auch vier Aufgaben aus einem Pool. Auch die Reihenfolge der Prüfungen können von den Veranstaltern frei gewählt werden.

Die Voraussetzungen für die GHP

Die GelassenheitsprüfungDie Voraussetzungen für die Gelassenheitsprüfungen im Überblick. Einfach klicken um zu vergrößern!

Um an der GHP teilnehmen zu dürfen, müssen im Voraus bereits einige Voraussetzungen erfüllt werden. Dabei unterscheiden sich die Teilnahmebedingungen zwischen der Geführten und der Gerittenen Gelassenheitsprüfung. Bei der Geführten GHP dürfen grundsätzlich alle Pferde teilnehmen, die mindestens drei Jahre alt sind. Es sollten außerdem nur Pferdebesitzer daran teilnehmen, die ihr Pferd an der Hand sicher beherrschen. Es gilt, dass man pro Pferdeführer maximal drei Pferde in einer Prüfung vorstellen darf.

Nimmt man an einer Gerittenen GHP teil, so muss das Pferd mindestens vier Jahre alt sein. Außerdem setzt die Teilnahme voraus, dass man bereits eine Geführte GHP absolviert hat und diese mindestens mit einer Note von drei (befriedigend) oder besser bestanden hat. Legen Sie hierzu bei der Nennung der Gerittenen GHP eine Kopie der Urkunde der Geführten GHP bei. Allgemein gilt, dass die Pferde sich in einem guten Gesundheitszustand befinden müssen und man im Besitz eines Equidenpasses sein muss. Es wird außerdem empfohlen, dass die Teilnehmer zur Sicherheit unfallversichert sind. Achten Sie außerdem darauf, dass alle vorgeschriebenen Influenza-Impfungen eingehalten werden. Die gesamte Prüfung kostet zehn Euro. Außerdem müssen Sie kein FN- oder Vereinsmitglied sein, um an der GHP teilnehmen zu können.

Reiter aller Reitweisen dürfen bei der Gerittenen GHP teilnehmen und zeigen, wie kontrolliert das Pferd unter dem Sattel läuft. Bei dieser Art der Gelassenheitsprüfung sind ebenfalls pro Reiter maximal drei Pferde in einer Prüfung erlaubt. Man sollte außerdem bei einer Teilnahme auf die passende Ausrüstung achten. Das Tragen eines Helmes ist deshalb absolute Pflicht. Die Pferdeführer sollten des Weiteren mit einem festen Schuhwerk ausgestattet sein. So werden die Füße und die Knöchel vor Verletzungen geschützt. Reiter müssen Stiefel, Stiefeletten oder Schuhe tragen. Die Schuhe müssen dabei bis zum Knöchel reichen und einen Absatz haben, um den Steigbügel am Rutschen zu hindern. Sowohl bei einer Geführten als auch bei einer Gerittenen GHP ist es Vorschrift, Handschuhe zu tragen. Verboten sind Gerte und Sporen. Das Tragen einer Schutzweste ist zwar keine Pflicht, wird aber ebenfalls empfohlen.

Die Aufgaben der GHP

Aufgaben einer GHP Bei der GHP muss man sechs Pflichtaufgaben meistern

Jede GHP beginnt mit der gleichen Aufgabe: Dem „Vorstellen“ an der Hand. Das Pferd wird zwischen zwei Markierungen gestellt und die Richter beurteilen dessen Gesundheitszustand sowie die Belastung aller vier Pferdebeine. Zu den Pflichtaufgaben einer jeden Geführten und Gerittenen GHP gehören außerdem das Aufsteigen von Luftballons hinter einer Hecke, eine Klapperkarre, ein Regenschirm, das Rückwärtsrichten sowie eine Sprühflasche. Zu dem Aufgaben-Pool der beiden Prüfungen gehört beispielsweise die Brücke, der Flattervorhang, die geöffnete Tonne, eine Wasserplane, das Stillstehen, der Regenmantel oder das Auflegen einer Plane über den Rücken des Pferdes.

Besonders das Rückwärtsrichten gestaltet sich für viele Pferde bei mangelndem Vertrauen zum Menschen schwierig. Denn das Pferd muss rückwärts um eine Ecke biegen. Die Schwierigkeit hierbei ist, dass das Tier nicht sehen kann, wo es hintritt. Deshalb bietet diese Aufgabe eine gute Möglichkeit, um zu testen wie sehr Ihnen Ihr Pferd gehorcht und wie sehr es Ihnen vertraut. Die Richter wollen hier sehen, wie das Pferd ohne viele Hilfen ruhig und gelassen am langen Zügel rückwärts um die Ecke geht.

Geht man einmal ausreiten, so wird man vor allem in Deutschland nicht selten auf einen Regenschirm stoßen. Er ist damit fester Bestandteil einer jeden Gelassenheitsprüfung. Dieser gehört zu dem Anti-Schrecktraining. Stellen Sie sich hier am besten schräg neben das Pferd und spannen Sie den Schirm vorsichtig auf. Für das Pferd ist es außerdem sehr wichtig, das Objekt erst einmal kennenzulernen. Lassen Sie Ihr Pferd also ruhig an dem Schirm schnuppern. Öffnen und schließen sie den Regenschirm auch immer wieder und das mit erhöhtem Tempo.

Die Vorteile der GHP

Vorteile einer GHP Fördern Sie so das Vertrauen des Pferdes und stellen Sie es auf Alltagssituationen ein

Natürlich ist eine gute Erziehung für jedes Pferd und damit auch für jeden Besitzer ein absolutes Muss. Dies kann man in erster Linie über die Bodenarbeit erreichen. Die GHP kann hier dabei helfen, das Pferd zu erziehen. Das Training motiviert außerdem zum Anti-Schrecktraining. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Pferd selbst gelassener mit Situationen im Alltag umgeht und auch besser erzogen wird. Das Tier knüpft mit den Übungen Vertrauen zum Menschen und das Training verspricht vor allem eins: Spaß. Besonders jungen Pferden kann es schnelle einmal langweilig werden, deshalb sind derartige Gehorsamkeitsübungen mehr als erfrischend für den Jungspund. Außerdem können Pferde aller Rassen und Reitweisen an der GHP teilnehmen. Hier sind absolut keine Grenzen gesetzt. Ein weiterer Vorteil ist, dass auch Sie von den Situationen lernen. Sie können so feststellen, wie Ihr Pferd in schwierigen Situationen reagiert und wie Sie dann optimal darauf reagieren.

Die GHP ist also eine gute Gelegenheit, um den Zusammenhalt mit Ihrem Pferdefreund zu verstärken. Sie können so Unfällen im Alltag oder im Gelände gezielt vorbeugen und dem Tier gleichzeitig die nötige Sicherheit im weiteren Verlauf seiner Ausbildung vermitteln.

 

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Bildquellen:
Bild 1: © Conny Hagen / Fotolia.com
Bild 2: © markt.de
Bild 3: © Conny Hagen / Fotolia.com
Bild 4: © artfocus / Fotolia.com

 

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