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Tierratgeber - Hunderassen

Rasseportrait Basset Artésien-Normand

Kurzinfo:

Ursprungsland Frankreich
Fellfarben Zweifarbig Falb/Weiß - Dreifarbig Falb/Schwarz/Weiß
Lebenserwartung 10 Jahre
Gewicht 15 - 20 kg
Widerristhöhe 30 - 36 cm
Besonderheiten Quadratisches Gebäude mit gerundeten Außenlinien
FCI-Standard Nr. 34, Gruppe 6, Sektion 1.3
Basset Artésien-Normand Der Basset Artésien-Normand wurde aus der mittlerweile ausgestorbenen Hunderasse Baset d´Artois gezüchtet

Kurzbeschreibung des Basset Artésien-Normand

Der aus Frankreich stammende Basset Artésien-Normand ist ein relativ kleiner, aber langer Laufhund, dessen Fell dicht und kurz ist. Je nach Ausprägung kann er zweifarbig in Falb und Weiß oder dreifarbig mit schwarzem Mantel ausgeführt sein. Auffällig sind die zwar eher kurze, aber sehr hoch am Rumpf angesetzte Rute sowie die im Gegensatz dazu gewollt niedrigen Ohren, die in ihrer Länge über die Schnauze hinausgehen sollten. Die Rasse wird beinahe ausschließlich als Arbeitshund bei der Jagd, seltener als Begleithund eingesetzt und hat ein entsprechendes Temperament. Gezüchtet wurde er aus dem Basset d'Artois. Diese Zuchtlinie gilt mittlerweile jedoch als ausgestorben.

Herkunft und Geschichte

Niedrige, kurzbeinige Jagdhunde waren im letzten Jahrhundert deswegen erstrebenswert, weil sich diese hervorragend für die Jagd auf Niederwild (Hasen, Füchse, Luchse etc.) eigneten. Die Knochenveränderung, die zur Verkürzung der Läufe führte, wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts als vererbbare Mutation zur Züchtung der ersten Bassets eingesetzt. Das französische Wort "bas" (franz: tief) beschreibt die kurzen Läufe und die geringe Widerristhöhe. Den Grundstein für den Basset Artésien-Normand legten die beiden französischen Züchter Graf Le Couteulx de Canteleu und Louis Lane, die um 1900 normannische Laufhunde mit den Bassets des Typs Couteulx nutzten. Der auch unter dem Namen Basset d'Artois bekannte Vorgänger ist heute ausgestorben und voll in seiner Nachfolgerasse aufgegangen. 38 weitere Jahre sollte es dauern, bis diese Kreuzung offiziell als Basset Artésien-Normand im Zuchtbuch geführt wurde.

Erscheinungsbild und Körperbau

Basset Artesien Körperbau Der Basset Artésien benötigt eine konsequente und strenge Erziehung da er sehr temperamentvoll ist.

Der Artésien-Normand ist relativ klein, dafür ist sein gesamter Körper im Verhältnis sehr lang. Insgesamt ist der Hund kompakt gebaut und kann bei entsprechender Fütterung und regelmäßigem Training klar definierte Muskeln zeigen. Der Kopf ist betont und etwa mittelbreit. Der Hinterhauptbeinhöcker sichtbar. Die Nasenlöcher sollten offen sein und die Oberlippe die Unterlippe überdecken. Insgesamt sind Schnauze und Schädel gleich lang. Die Augen sind groß und oval, entweder ganz ohne Irisfärbung oder mit einem an die Fellfarbe angepasstes dunkles Braun. Der Gesichtsausdruck ist ruhig und ernst.

Der Rest des Körpers ist fest und breit mit aufgezogenen Lenden und schräg liegender Hüfte. Die Kruppe erscheint leicht abfallend während das Brustbein stark hervorsticht und leicht verlängert in Richtung Unterbauch ist. Brustkorb und Flanken sind gut ausgebildet und stark von Muskeln bedeckt, der Rippenkorb ist dem langen Körper angepasst, etwas verlängert und schützt den Oberkörper hervorragend. Die Rute ist ein wichtiges Kommunikationsinstrument. Sie ist hoch am Rumpf angebracht, berührt im Stehen nicht oder gerade so den Boden. In Normalstellung wird sie säbelartig gehalten. Bewegt sich der Hund durch hohes Gras, wird sie wie eine Antenne hochgehalten, um dem Jäger die Position zu zeigen.

Wesen und Charakter

Dass die Rasse ursprünglich als Jagdhund genutzt wurde merkt man ihr auch heute noch an, auch wenn einige der Charakterzüge mittlerweile als leicht "verwaschen" gelten, was dazu führt, dass er sich vom reinen Arbeitshund zum Lauf- und Begleithund entwickelt. Trotzdem verfügt er noch immer über ein ausgesprochenes Temperament und hat seinen eigenen Kopf. Es ist schwer, den Artésien-Normand kadavergehorsam zu erziehen, obwohl seine Jagdausrichtung primär ohne Greifen funktioniert.

Konsequenz und Geduld sind die beiden Stichwörter, die bei der Erziehung dieser Rasse im Vordergrund stehen, was aber nicht heißt, dass er sozial inkompetent ist. Im Gegenteil, in der Meute fühlt sich der Hund am wohlsten. Dabei ist es ihm egal, ob sie aus Menschen oder Hunden besteht und auch die Größe ist nicht so wichtig. Neben dem Jagdtrieb ist auch der Wachtrieb relativ ausgeprägt, wobei ihm seine besonders feine Nase zu Gute kommt, die Katzen schon dann riechen, wenn sie auch nur daran denken, ihr Grundstück zu betreten.

Beschreibung (analog VDH)

Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) legt bestimmte Regeln für die Hundezucht fest. Unter anderem sind in diesen Regeln das Aussehen, Gewicht und Fell definiert. Die Organisation weist explizit darauf hin, dass zur Zucht ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden sollten.

 
AllgemeinLang im Verhältnis zur Größe; kompakt und gut gestellt; Der Kopf entspricht dem großer Normand-Laufhunde.
KopfTrockener Gesamteindruck mit mittlerer Breite ohne übertriebenen Stirnabsatz. Lefzen weder zu sehr hängend, noch zu straff. Scherengebiss mit senkrecht im Kiefer stehenden Zähnen; Backenfalten; Tief angesetzter Behang, nicht oberhalb der Augenlinie, schmaler Ansatz, in Spiralform, in Länge mindestens dem Fang entsprechend, optimalerweise in Spitze endend.
HalsRelativ lang ohne übertriebene Wamme.
KörperBreiter Rücken, aufgezogene Lenden, abfallende Kruppe, ovales Brustbein, vorspringend, ausgebildeter Brustkorb, Brustlinie unterhalb Ellenbogen, lange Rippen, Rippenkorb weit hinten, Flanken voll ausgebildet.
RuteKräftige Wurzel, dünner im Mittel und zur Spitze werdend, die gerade so den Boden berührt. Säbelförmige Rutenhaltung; sollte niemals befedert über den Rücken fallen. Es ist untersagt, das Aussehen der Rute künstlich zu verändern
PfotenKurz und stämmig, optimalerweise halb ausgedreht, Drehung gut sichtbar, Hautfalten an Vorderfußwurzel gelten als Qualitätsmerkmal, sofern nicht übertrieben. Hinterpfote senkrecht ausgerichtet vom Spitzbeinhöcker bis zum Unterschenkel. Sprunggelenk, Hintermittelfuß und Pfote bilden einen Linie. Oberschenkel stark bemuskelt
HaarkleidKurz und anliegend. Erlaubt sind Fellfarben in Falb und Weiß; beim dreifarbigen Hund mit schwarzem Mantel. Die Haare können am Mantel hell geschichtet sein. Erlaubte Farben sind Hasenfarbe und Dachsfarbe. Flecken und Platten, vor allem an der Schläfe, sind beim dreifarbigen Hund erwünscht

Umgang mit Kindern und Familie

Basset Wesen Wie alle anderen Bassetrassen ist der Basset Artésien kein Wohnungshund.

Ob Herrchen, Frauchen oder die lieben Kinder - Seine Meute behandelt der Basset Artésien-Normand stets mit Freundlichkeit und Offenheit. Für ältere Kinder ist er ein idealer Spielgefährte, denn er liebt es zu rennen, zu apportieren oder verstecken zu spielen. Auf der anderen Seite ist er auch ausgiebigen Streicheleinheiten nicht abgeneigt. Den Respekt, den er seinen Mitmenschen entgegen bringt, erwartet er allerdings auch vom Gegenüber. Wenn er also mal keine Lust hat, sollte die Familie so viel Disziplin haben, ihn in Ruhe zu lassen. Zuneigung ist ihm wichtig, deswegen dauert es meist nicht lange, bis die Zeit, die er für sich braucht, vorbei ist und er wieder mit Temperament und Feuer bei allen Aktivitäten dabei ist.

Haltung und Pflege

Auf keinen Fall ist der Artésien Normand ein reiner Schoß- oder Wohnungshund. Der Auslauf ist nicht nur für sein Gemüt, sondern auch seine Gesundheit wichtig. Ausgedehnte Spaziergänge sind als Mindestmaß an Bewegung anzusehen. Wesentlich besser eignen sich Dauerläufe oder Spiele, die Jagdsituationen simulieren. Für den Hundesport ist er ein idealer Begleiter, allerdings trägt er durch seine kurzen Beine ein Manko mit sich und ist für hohe Sprünge gänzlich ungeeignet. Diese Nachteile macht er durch hohe Disziplin, gute Ausdauer und hohe Motivation wieder wett. Die Nahrung sollte an den Bewegungsgrad angepasst und nicht zu viel sein, da sein Metabolismus allenfalls mittelmäßig ausgeprägt ist. Das Fressen sollte täglich aus etwa 330g Fleisch, Kohlenhydrate und Gemüse bestehen, wobei die Anteile 2:1:1 betragen sollten. Geht der Hund jagen, können Knochen und andere Leckereien als Belohnung dazu gefüttert werden. Verzichten sollte man aber auf Knochen von Lamm, Huhn oder Hasen.
Die Pflege des Artésien-Normand ist relativ unkompliziert. Das Fell bedarf unter normalen Umständen keiner gesteigerten Aufmerksamkeit und sollte lediglich alle zwei bis drei Wochen kräftig durchgebürstet werden. Lässt sich der Hund baden, kann dies in ähnlichen Abständen durchgeführt werden, ansonsten reicht hier meist das Waschen mit feuchten Tüchern. Wichtig sind die Augen und vor allem die Ohren. Diese sollten einmal pro Woche gereinigt und überwacht werden. Wird der Hund als Begleithund getragen und läuft über Asphalt, trimmen sich die Nägel im Normalfall von alleine. Bei Jagdhunden müssen sie in regelmäßigen Abständen abgelängt werden.


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