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Rasseportrait Amerikanischer Pitbull Terrier - Herkunft, Eigenschaften & Erziehung

Kurzinfo

Ursprungsland USA
Fellfarben Rot, gelbfalben, dunkelbraun, schwarzbraun
Lebenserwartung 12 Jahre
Gewicht Rüden: 16 bis 27 kg, Hündinnen: 14 bis 23 kg
Widerristhöhe Rüden: 46 bis 56 cm, Hündinnen: 43 bis 51 cm
Besonderheiten Schlechtes Image durch frühere Hundekämpfe
FCI-Standard Nicht anerkannt
American Pitbull Terrier Rasseportrait Der American Pittbull Terrier ist ein sehr liebevoller Hund und eignet sich bei richtiger Erziehung ideal als Familiengefährte.

Herkunft und Geschichte der Amerikanischen Pitbull Terrier

Der Pitbull Terrier entstand einst durch Kreuzungen zwischen Bulldoggen und Terriern, welche schon vor Jahrtausenden für Kampfwettbewerbe eingesetzt wurden. Schon ca. 1000 n. Chr. waren Pitbull Terrier bekannt. Zu diesem sehr frühen Zeitpunkt und auch in den späteren Jahrhunderten zählte nicht das Aussehen der Rasse, sondern allein ihr Kampfwille. Sowohl Kämpfe gegen Ratten als auch gegen Artgenossen oder Bären und Bullen waren üblich.

Der Name "Pit" geht auf die Bezeichnung der Arena für Kämpfe zurück, in denen sich die Hunde beweisen mussten. Noch vor dem Bürgerkrieg stieg die Popularität des Pitbull Terriers in Amerika stark an, doch der Fokus wurde nach und nach von den Hundekämpfen wegbewegt. Die Hunde erfreuten sich auch als Jagdhunde, Wachhunde oder Zughunde großer Beliebtheit. Noch immer distanzierten sich die Züchter allerdings von der Einhaltung der äußerlichen Rassestandards, weil man befürchtete, sich mit entsprechenden Züchtungen zu weit von der Ursprungsrasse wegzubewegen. Daher ist der Pitbull Terrier heute noch eine Hunderasse, die sich bester Gesundheit erfreut und keine Qualzuchten erleiden musste.

Der American Pitbull Terrier als Listenhunde - Deutlich sanfter als sein Ruf

American Pitbull Terrier Welpe mit blauen Augen Das Wesen des Amerikanischen Pitbull Terriers hängt stark von der genossenen Erziehung ab.

Du interessierst Dich für die Rasse des Pitbull Terriers und fragst Dich, ob Du den Schritt wagen sollst und einen dieser Hunde in Deine Familie aufzunehmen? Dann solltest Du zunächst prüfen, ob die Haltung dieser als schwierig bezeichneten Rasse in deiner Wohngegend überhaupt erlaubt ist. Denn in Brandenburg ist sie beispielsweise komplett untersagt. Jedes Bundesland in Deutschland hat andere Regelungen zur Haltung der sogenannten Listenhunde, zu denen auch der Pitbull Terrier zählt.

Sicherlich kennst auch Du das negative Image des Pitbull Terriers. Ein aggressiver Kämpfer, der sowohl mit anderen Tieren als auch mit Menschen nicht auskommen kann - diese Vorstellung des Hundes ist veraltet. Sie resultiert aus der Tatsache, dass die Hunderasse jahrhundertelang zu extremen Kämpfern erzogen wurden, die sich gegen Bären oder Bullen behaupten mussten. Doch entspricht diese Kampfeslust ganz und gar nicht dem natürlichen Wesen des Hundes. Sicherlich strotzt ein Pitbull Terrier vor Kraft und Selbstvertrauen. Doch müssen diese Eigenschaften nicht unbedingt zu Aggression und Angriffen führen. Vielmehr sind sie die ideale Voraussetzung dafür, einen liebevollen Beschützer für das eigene Zuhause zu gewinnen.

Amerikanischer Pitbull Terrier Haltung - Ein familiärer Wächter für Haus und Wohnung

Ein Pitbull Terrier ist für seine ausgesprochene Zuneigung zu Kindern bekannt und ein toller Spielgefährte für die Kleinen. Außerdem kann er problemlos in der Wohnung gehalten werden, wenn er zum Ausgleich genügend Auslauf erhält. Der Pitbull Terrier wird gern als idealer Begleithund für Einzelpersonen oder Familien gesehen. Seine Verspieltheit zeigt sich durch den Spaß an Spielen wie Fangen, Apportieren oder Seilspringen, auch mit Kindern ist er stets vergnüglich und lässt sich zum ausgiebigen Toben hinreißen. Dabei haftet ihm stets das Image des immer junggebliebenen, lebhaften Welpen an, der niemals mit dem Spielen aufhören möchte - eben ein echtes Energiebündel. Viel Zeit für den Pitbull Terrier und seine Beschäftigung sind daher äußerst wichtig.

Wesen und Charakter - Ein verspieltes Energiebündel voller Begeisterung

Pitbull Terrier auf einer Wiese Der American Pitbull Terrier möchte seinem Herrchen immer gefallen und ist deshalb leicht zu begeistern.

Wie bereits erwähnt, ist ein amerikanischer Pitbull Terrier äußerst selbstbewusst und energiegeladen. Er bewegt sich auf kraftvolle und eindrucksvolle Weise sowohl in gewohnter Umgebung als auch auf öffentlichen Plätzen, die er schnell als sein Eigentum betrachtet. Gleichzeitig möchte ein Hund dieser Rasse unbedingt seinem Herrchen gefallen und lässt sich für die einfachsten Dinge schnell begeistern.

Sein Charakter ist von Natur aus sanft und gutartig, außerdem ist er ein begabter Wachhund, weshalb in dieser Hinsicht kein spezielles Training erforderlich ist. In vielen Organisationen punktet ein Pitbull Terrier auch als zuverlässiger Rettungshund oder Spürhund. In Amerika ist er aufgrund seines Ehrgeizes weiterhin bei Zughund-Wettkämpfen beliebt.

Die richtige Erziehung eines Amerikanischen Pitbull Terriers

Eine frühe Erziehung des Pitbull Terriers, vom Welpenalter an, ist maßgeblich für den Erfolg bei der Haltung. Eventuelle Aggressionsansätze werden am besten durch Forderung in anderen Bereichen (z.B. in Hinsicht von aktiven Spielen mit dem Hund) unterbunden. Trotz seines robusten Körpers, seines kraftvollen Ganges und seines Selbstbewusstseins ist ein scharfes Wort der Zurechtweisung oftmals alles, was er braucht, um zu gehorchen und nicht in Aggressionen zu verfallen. Konsequenz und klare Richtlinien sorgen dafür, dass ein Pitbull Terrier zu einem wertvollen Familienhund erzogen wird.

Damit er seine Persönlichkeit gut entfalten kann und seine Dominanz gegenüber Artgenossen zu zügeln weiß, ist eine sorgfältige Erziehung wichtig. Prüfe daher ausgiebig, ob Du genügend Zeit für die Sozialisierung und das Training des Gehorsams Deines neuen vierbeinigen Freundes aufbringen kannst. Diese ist auch aufgrund seiner kraftvollen Statur unabdingbar. Außerdem ist er aufgrund dieser Anforderungen nicht für Anfänger geeignet, sondern sollte bei erfahrenen Hundefreunden Unterschlupf finden.

Pflege und Gesundheit

In Sachen Fellpflege ist der Pitbull Terrier nicht sehr anspruchsvoll. Das kurze Fell erfordert nur einen mittelgroßen Pflegeaufwand im Vergleich zu anderen Rassen. Das meist sehr kurze Fell profitiert von regelmäßigen Bädern, muss dafür aber nicht ausgiebig gebürstet und gepflegt werden. Streicheleinheiten sind hingegen gern gesehen. Hinsichtlich möglicher Krankheiten ist der Pitbull Terrier ebenfalls ein angenehmer Gefährte, denn er gilt als robust und besitzt starke Abwehrkräfte, die unter anderem auf die Vergangenheit seiner Rasse mit Hundekämpfen zurückgeht. Du siehst also: Wenigstens in dieser Hinsicht hat die ursprüngliche Kampferziehung ein Gutes. Weiterhin sind auch keine Erbkrankheiten des Pitbull Terriers bekannt.

Beschreibung (analog VDH)

Zwar liegt der Fokus bei der Zucht von Pitbull Terriern nicht unbedingt auf den Äußerlichkeiten und der American Pitbull Terrier zählt zu den vom FCI nicht anerkannten Rassen. Dennoch werden im Rahmen der Regelungen des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) verschiedene Standards für die Zucht des Pitbull Terriers festgelegt. Diese lauten wie folgt:

Allgemein   Mittelgroße Hunde. Verhältnis von Gewicht und Größe sollte zueinander passen.
Kopf   Einmalig und typisch für Rasse. Schlüsselelement der Zucht. Recht großer Kopf, flacher Schädel (manchmal leicht gerundet), vorn eine breite Keilform, manchmal Falten auf Stirn (wenn Hund konzentriert ist).
Hals   Muskulös und nach außen hin breiter.
Rücken   Breite Schulterblätter, Vorderbeine kräftig, kurze Fesseln, muskulöse Hinterhand.
Rute   Gerade, eher kurz, hoch angesetzt, reicht nicht über Sprunggelenk hinaus.
Pfoten   Rund, proportional zur Hundegröße, straff und gewölbt. Harte und gut gepolsterte Ballen.
Haarkleid Haar Dichtes und kurzes Fell, glänzend und glatt, jedoch etwas steif bei Berührung.
Farbe Farbgebung alles außer Merle (helles blaugrau) erlaubt.

Körperbau und Aussehen - Mittelgroßer Hund mit auffälliger Kopfform

American Pitbull Terrier mit Sprenkeln im Fell Der Amerikanische Pitbull Terrier besitzt eine markante und rassetypische Gesichtsform.

Ein amerikanischer Pitbull Terrier gehört mit einer Widerristhöhe von minimal 43 cm und maximal 56 cm zu den mittelgroßen Hunderassen, dabei steht jedoch seine Größe immer im proportionalen Verhältnis zu seinem Gewicht. Während Hündinnen bis zu 23 Kilogramm wiegen können, erreichen Rüden oftmals die Grenze von 27 Kilogramm. Markant und typisch für die Rasse präsentiert sich die Kopfform, die als zentrales Element der Zucht betrachtet wird. Der eher große Kopf zeigt sich von vorn betrachtet als stumpfe, breite Keilform, seitlich gesehen sind Schädel und Schnauze parallel. Oftmals wird die Kopfform eines Pitbull Terriers als perfekte Balance zwischen Kraft und Eleganz bezeichnet. Die Schnauze besticht durch ihren äußerst kräftigen Unterkiefer, insgesamt zeigt sich der Pitbull Terrier muskulös und kräftig.

Mischlingsformen und Variationen

Selbst ein Mischling aus Bulldogge und Terrier, präsentiert sich der Pitbull Terrier in verschiedenen Variationen. Diese unterscheiden sich optisch voneinander und haben unterschiedliche Eigenschaften. So gibt es neben dem American Pitbull Terrier den Bullterrier, dessen Name ebenfalls perfekt die ursprüngliche Herkunft (Bulldogge / Terrier) widerspiegelt. Der Bullterrier gehört ebenfalls zu den gefährlichen Hunderassen und wird als tapfer und feurig bezeichnet. Aggressive Hunde dieser Rasse sollen bestenfalls von der Zucht gänzlich ausgeschlossen werden.

Als dritter Hund im Bunde passt der Staffordshire Bullterrier ins Bild. Er ist etwas kleiner als der American Bullterrier, stammt jedoch von den gleichen Vorfahren ab. Sein Charakter wird mit den Eigenschaften "mutig", "intelligent" und "zuverlässig" beschrieben. Letztlich liegt es an Dir, welche dieser Variationen des Bullterriers Dir am besten gefällt und welchen Weggefährten Du als vierbeinigen Freund in Dein Leben lassen möchtest.

Fazit - Ein amerikanischer Pitbull Terrier als aufmerksamer und treuer Weggefährte

Früher häufig für Hundekämpfe genutzt, zählt der American Pitbull Terrier heute noch immer zu den gefährlichen Hunderassen - doch das meist zu Unrecht, denn vielmehr als ein gnadenloser Kämpfer ist dieser Hund ein wachsamer und äußerst liebevoller Beschützer. Daher eignet er sich ideal als Familiengefährte, der auch in einer Wohnung gehalten werden kann.

Du siehst also: Der Pitbull Terrier ist sehr viel liebevoller als sein Ruf: Bedenke immer, dass das Wesen eines Hundes auch maßgeblich von seiner Erziehung und seinem Umfeld abhängt. Wenn Du Deinem neuen Familienmitglied eine artgerechte Haltung bietest und ihn entsprechend seines Charakters forderst, wirst Du einen starken und wachsamen Beschützer für Dich und Deine Lieben gewinnen.

Hinweis: Kampf- und Listenhunde sowie deren Kreuzungen dürfen seit Juni 2019 nicht mehr auf markt.de angeboten werden.

 

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