Fahrzeug Ratgeber
Wie viele Fahrstunden braucht man für den Führerschein?
Die Anzahl der benötigten Fahrstunden variiert von Fahrschüler zu Fahrschüler. (Einfach klicken zum Vergrößern)Die Mindestanzahl an Pflichtstunden beträgt 12
Jeder Fahrschüler muss eine Mindestzahl an Pflichtfahrstunden absolvieren, ehe er zur praktischen Führerscheinprüfung zugelassen wird. Vor diesen Pflichtfahrstunden durchläuft jeder Fahrschüler eine gewisse Anzahl an Übungsfahrten. Die Menge dieser Übungsstunden richtet sich dabei nach den Fähigkeiten des Schülers. Dieser Ratgeber informiert Sie daher über die durchschnittliche Anzahl der Fahrstunden und dessen Unterteilung. Außerdem erfahren Sie, welche Kenntnisse Sie bis zur Prüfung erlangen sollten und wie Sie diese meistern.
Übungsstunden dienen der besseren Fahrzeugkontrolle
Die Fahrschüler-Ausbildung richtet sich nach einem sogenannten Stufenplan, welcher sich in sechs Grundstufen teilt. Zunächst wird der Fahrschüler mit dem Fahrzeug, der richtigen Haltung und Bedienung vertraut gemacht. Hierzu zählt auch die Einstellung von Sitz, Lenkrad und Spiegeln, der Umgang mit Pedalen und Bedienelementen. Der Schüler lernt die wichtigsten technischen Details und soll ein Gefühl für das Fahrzeug bekommen. Die Fahrschüler beginnen zunächst mit Anfahrübungen, erlernen die Lenkbewegungen sowie das Bremsen und Schalten. In der nächsten Phase werden verschiedene Fahrmanöver und Handlungsabläufe im einfachen Verkehr trainiert, ehe der Fahrschüler an schwierige Verkehrssituationen herangeführt wird. Hierzu gehört beispielsweise das Wenden in engeren Straßen oder das Einordnen in dichten Verkehr. Diese Grundfahraufgaben gilt es in den anfänglichen Übungsfahrten zu erwerben. Die Sonderfahrten bzw. die zwölf Pflichtfahrstunden gehören zur vierten Phase dieser Stufenausbildung. Nicht jeder Fahrschüler lernt gleich schnell und beherrscht alle Fahrmanöver sofort. Trotzdem wird solange geübt, bis der Umgang mit dem Fahrzeug sicher ist. Wie viele Fahrstunden der Einzelne benötigt, lässt sich daher nicht genau sagen. Sicher ist nur, dass der Führerschein mit jeder extra Fahrstunde teurer wird.
Anzahl der Fahrstunden im Durchschnitt
Klasse | Überland- fahrten |
Autobahn- fahrten |
Nacht- fahrten |
---|---|---|---|
A, A1 | 5 | 4 | 3 |
A1 auf A | 3 | 2 | 1 |
B | 5 | 4 | 3 |
B auf BE / B auf C1 | 3 | 1 | 1 |
B auf C / C auf CE | 5 | 2 | 3 |
Eine einzelne Fahrstunde dauert 45 Minuten. Bei Fahrten über Landstraßen oder die Autobahn können durchaus zwei Fahrstunden hintereinander gelegt werden. Insgesamt sind zum Führerschein für das Auto 12 Fahrstunden verpflichtend zu absolvieren. Hinzu kommen Übungsfahrten und Fahrstunden, in denen grundlegende Manöver vermittelt werden. Ein Fahrschüler sollte am Ende sowohl in der Stadt, als auch auf Landstraßen oder der Autobahn gut zurecht kommen.
Wie viele Fahrstunden ein Fahrschüler letztlich benötigt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben den Fähigkeiten, Vorkenntnissen und Begabungen des Schülers gibt es zudem regionale Unterschiede. In Großstädten brauchen Fahrschüler meist etwas mehr Fahrstunden, hier liegt der Durchschnitt bei ca. 35 bis 40 Stunden (inklusive der Sonderfahrten). In Kleinstädten oder ländlichen Gegenden ist der Verkehr weniger dicht, weshalb die durchschnittliche Anzahl rund 25 bis 30 Fahrstunden beträgt. Neben diesen regionalen Differenzen spielt die Fahrschule bzw. der Fahrlehrer eine entscheidende Rolle. Der Fahrlehrer legt letztlich fest, wann er seinen Schüler mit den Pflichtfahrstunden beginnen lässt bzw. wann dieser reif für die Fahrprüfung ist. Bemerkt er, dass der Umgang mit dem Fahrzeug im Verkehr nicht sicher ist, dann muss er sogar weitere Fahrstunden durchführen.
Wie viele Fahrstunden benötigt man für den Motorradführerschein?
Ähnlich wie beim Pkw-Führerschein muss sich der Fahrschüler, bevor er die zwölf Pflichtfahrstunden absolvieren darf, zunächst mit den Fahreigenschaften des Motorrads vertraut machen. Je nach Fähigkeiten und Vorkenntnissen des Schülers variieren diese Übungsstunden. Das Beschleunigen, Abbremsen und Ausweichen sowie das Fahren in Schrittgeschwindigkeit, Kreisfahren, Slalomfahren und das Anfahren an einer Steigung stehen auf dem Ausbildungsplan. Im Durchschnitt liegt die Anzahl insgesamt bei ca. 20 bis 30 Fahrstunden. Natürlich gibt es auch hier wieder Unterschiede je nach Begabung, Region und Fahrgefühl. Wer sich auf dem Motorrad noch nicht sicher genug fühlt, sollte lieber mehr Fahrstunden einplanen. Solange diese bezahlbar bleiben, sollte dies kein Problem sein.
Prüfungsfahrten
Nur wer alle Fahrmanöver beherrscht und sicher fährt, kann die praktische Fahrprüfung bestehen.Wenn alle Pflicht- und Übungsfahrten absolviert wurden, finden in der Regel Prüfungsfahrten statt, die die eigentliche Fahrprüfung simulieren sollen. Sie sollen den Fahrschüler auf die Prüfungssituation vorbereiten und zeigen wo seine Stärken aber auch Schwächen liegen. Die Schwächen können dann durch gezieltes Wiederholen und Üben abgebaut werden. Auch die Angst vor der Prüfung soll dem Fahrschüler genommen werden. Der Fahrlehrer gibt dabei Tipps, wie man sich besonders verantwortungsvoll und umweltbewusst im Straßenverkehr verhält. Abschließende Prüfungsfahrten sollten möglichst realistisch sein und dem Fahrschüler vermitteln, worauf er bei der Prüfung besonders achten sollte.
Die Fahrprüfung
Voraussetzung für die praktische Fahrprüfung ist das Bestehen der Theorieprüfung. Bei der Führerscheinklasse A dauert die Prüfung 60 Minuten. Bei den Klassen A1, B und BE nimmt die Prüfung 45 Minuten in Anspruch. Die Prüfungsfahrt kann im Stadtverkehr, auf Landstraßen, Kraftfahrstraßen und der Autobahn stattfinden. Dabei wird geprüft, ob der Fahrschüler das Fahrzeug sicher führen kann, Verkehrsregeln kennt und anwendet, umweltbewusst fahren kann, alle nötigen technischen Kenntnisse besitzt und besonders bei langsamer Fahrt mehrere Grundfahraufgaben meistert. Dazu zählt unter anderem das Einparken (vorwärts, rückwärts, seitwärts), Anfahren am Berg oder Vollbremsungen. Wird die Prüfung nicht bestanden, kann sie nach zwei Wochen wiederholt werden. Folgende Gründe führen dazu, dass die Prüfung als nicht bestanden gilt:
- Schädigung oder Gefährdung des Straßenverkehrs
- Fehlende oder falsche Reaktionen bei Hilfsbedürftigen, Kindern oder älteren Menschen
- Fahrstreifenwechsel ohne Verkehrsbeobachtung (z.B. Schulterblick)
- Grobe Missachtung von Vorfahrts- oder Vorrangregelungen
- Endgültiges Einordnen zum Linksabbiegen auf der Gegenfahrbahn
- Nichtbeachten von 'Rot' bei Ampeln oder der entsprechenden Zeichen von Polizeibeamten
- Nichtbeachten von Vorschriftzeichen (z.B. Stop-Schild, Überholverbot), Verbot für Fahrzeuge aller Art oder Verbot der Einfahrt
- Zu schnelles Vorbeifahren an Schul- oder Linienbussen mit Warnblinklicht an Haltestellen
Auch kleinere Fehler können zum Misserfolg bei der Prüfung führen, wenn sie häufig aufttreten. Wer den Verkehr nicht beobachtet, seine Geschwindigkeit nicht anpasst, zu wenig Abstand hält oder keine Bremsbereitschaft zeigt, gilt als unreif für den Führerschein. Zudem wirkt sich das Nichteinhalten des Rechtsfahrgebotes sowie von Verkehrszeichen oder langes und häufiges Zögern negativ aus. Fehler bei der Fahrzeugbedienung, beim Einordnen in Einbahnstraßen oder bei der Betätigung des Blinkers sowie eine umweltbelastende Fahrweise können ebenfalls dazu führen, dass der Fahrschüler durch die Prüfung fällt. Je nachdem, weshalb die Prüfung nicht bestanden wurde, bieten sich weitere Fahrstunden zum Beheben von Schwächen an. Nach dreimaligem Nichtbestehen muss dann drei Monate gewartet werden. Theoretisch kann die Fahrprüfung so oft wiederholt werden wie nötig. Allerdings verfallen der Führerscheinantrag sowie die bestandene Theorieprüfung ohne Bestehen der praktischen Prüfung nach einem Jahr.
Die Anzahl der benötigten Fahrstunden kann also pauschal nicht bestimmt werden. Mit Pflicht- und Übungsfahrten sollte man aber mit mindestens 20 Fahrstunden rechnen. Diese Anzahl hängt wiederum von der Begabung und den Vorkenntnissen des Fahrschülers ab. Wer die Prüfung sofort besteht, muss auch keine zusätzlich benötigten Fahrstunden absolvieren und spart sich damit auch noch Geld.
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