Hunderatgeber
Den Hund ans Autofahren gewöhnen: Tipps für stressfreie Autofahrten mit Hund
Wie mache ich meinem Hund das Autofahren schmackhaft?
Machen Sie den Hund von Anfang an mit dem Auto vertraut.Das eigene Auto ist mit Abstand das wichtigste Fortbewegungsmittel. Wer darüber nachdenkt sich einen Hund anzuschaffen, wird diesen daher sicherlich hin und wieder im Auto transportieren wollen. Auch das Autofahren mit dem Hund muss jedoch wie alles andere zunächst erlernt werden. Manchen Vierbeinern fällt das ganz leicht, andere wiederum packt beim Anblick eines Pkws jedesmal die pure Panik. Für Sie als Hundehalter ist dies nicht nur anstrengend, sondern vor allem auch unangenehm: Schließlich wollen Sie, dass sich Ihr Hund stets wohlfühlt. Nachfolgend haben wir daher Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Ihrem Hund die Autofahrt schmackhaft machen.
Hund und Auto: Mit der Eingewöhnung so früh wie möglich beginnen
Grundsätzlich gilt: Autofahren sollte man Hunden so früh wie möglich beibringen. Optimal ist es, wenn bereits der Züchter mit seinen Welpen kurze Ausflüge unternimmt. Auf diese Weise wird den Kleinen vermittelt, dass Autofahren nichts schlimmes ist und nun einmal zum Leben dazu gehört. Wurde diese Erfahrung in den frühen Lebenswochen nicht gemacht, verbindet der Hund mit seinem ersten Autoerlebnis zumeist nichts Gutes. Fremde Menschen reißen ihn aus seiner gewohnten Umgebung und nehmen ihn seiner Mutter weg. Vor Aufregung müssen sich viele Welpen im Wagen übergeben und entwickeln daraufhin Angst vor dem Autofahren. Für die Umgewöhnung benötigen Sie nun Geduld. Jetzt heißt es Schritt für Schritt dafür zu sorgen, dass Ihr vierbeiniger Freund den Pkw nicht mehr mit Gefahr, sondern nur noch mit Positivem verknüpft. Die Autofahrt soll für den Hund zur Freude werden, die ihn schnell an ein tolles Ziel - wie zum Waldspaziergang oder zur Welpenspielgruppe - bringt.
Den Hund langsam mit dem Auto vertraut machen
Leckerlis können helfen, Hunden die Angst vor Autos nehmen.Entscheidend für die Eingewöhnung ist daher: Den Hund langsam mit dem Autofahren vertraut machen und jegliche Negativerfahrung vermeiden. Zunächst empfiehlt es sich, ihn lediglich das Innere des Wagens beschnuppern zu lassen. Locken Sie hierzu erwachsene Hunde mit einem Leckerli an, bei kleinen Welpen muss in der Regel nachgeholfen werden. Ob groß oder klein - nachdem der Hund im Wagen ist, loben Sie ihn ausgiebig. Bleibt der Hund bei geschlossenen Türen ganz entspannt, können Sie anschließend versuchen den Motor zu starten. So kann er sich an das Geräusch und die Vibration gewöhnen. Klappt auch dies und bleibt er ruhig, können Sie sein Verhalten mit Leckerchen honorieren. Tipp: Ein guter Trick, um den Hund zu zeigen, dass von Ihrem Auto keine Gefahr ausgeht, ist ihm eine vertraute Umgebung zu schaffen. Legen Sie beispielsweise die Kuscheldecke oder sein Lieblingsspielzeug mit ins Auto. Das sorgt für zusätzliche Sicherheit.
Weist der Hund ein regelrechtes Angstverhalten auf, werden einfache Lockmittel wie eine Kuscheldecke voraussichtlich nicht ausreichen. In diesem Fall muss der Hund durch einen gezielten Trainingsaufbau noch langsamer an das Auto herangeführt werden. Beginnen Sie zunächst damit, den Hund in der Nähe des Pkws zu füttern, anschließend erhält er das Futter von mal zu mal näher am Auto. Frisst der Hund letztendlich entspannt im Wagen, können Sie den nächsten Schritt gehen, d. h. die Tür schließen und den Motor anlassen.
Zu Beginn nur kurze Strecken mit dem Hund zurücklegen
Die erste Testfahrt mit dem Hund sollten Sie kurz haltenWenn Sie merken, dass Ihr Hund das Wageninnere akzeptiert und sich wohlfühlt, steht die erste Testfahrt an. Diese sollte jedoch möglichst kurz ausfallen. Fahren Sie am besten nur einmal um die nächste Ecke, lassen Sie den Hund aus dem Auto und belohnen Sie ihn mit einem kleinen Spiel oder einem schönen Spaziergang. Wiederholen Sie diesen Vorgang einige Male. Die Länge der Strecke können Sie von Mal zu Mal steigern. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, dass nach der Fahrt eine ausgiebige Belohnung stattfindet. Auf diese Weise wird der Vierbeiner Autofahren mit Spaß verknüpfen und schon bald für den Rest seines Lebens super finden.
Hinweis: Bei den ersten Fahrten mit Golden Retriever, Dackel und Co. sollten Sie darauf achten, nicht zu schnell zu fahren und kurvenreiche Strecken zu vermeiden. Falls dem Hund doch einmal übel wird, auf keinen Fall schimpfen. Dies würde die schlechte Erfahrung nur verstärken. In diesem Zusammenhang wird außerdem angeraten, den Vierbeiner entweder zwei Stunden vor der Fahrt das letzte Mal zu füttern oder aber die Mahlzeit auf nachher zu verschieben. Gerade "Fahranfängern" wird zu Anfang noch häufig schlecht.
Hat sich Ihr Hund langsam ans Autofahren gewöhnt und die erste längere Reise - z.B. in den Urlaub - steht bevor, ist folgendes wichtig: Planen Sie ausreichend Pausen ein. Wenn Sie etwa alle eineinhalb bis zwei Stunden halten, verringern Sie das Risiko, dass Ihrem Liebling schlecht wird. Auch andere unangenehme Malheure im Fahrzeug können Sie so vermeiden. Während der Pause kann sich Ihr Hund außerdem ein wenig die Beine vertreten und seinen Durst stillen.
Sicherheit im Auto geht vor
Beachten Sie, dass Hunde im Auto als Ladung gelten und daher nach StVO §23 gesichert werden müssen. Ein Hund ohne jegliche Sicherung stellt ein enorme Gefahr für sich sowie alle Fahrzeuginsassen dar. Die Nichtbeachtung der Regelung wird daher mit einem Bußgeld von 20 Euro geandet. Ereignet sich aufgrund eines ungesicherten Hundes ein Unfall, kann es passieren, dass die Kaskoversicherung eine Schadensübernahme ablehnt. Vierbeiner sollten aus diesem Grund entweder mit einem vom TÜV-geprüften Gurt inklusive Geschirr angeschnallt oder in einer fest installierten Box für den Kofferraum untergebracht werden. Alternativ können Sie auch eine Transportbox nutzen, die jederzeit aus dem Kofferraum entfernt werden kann. An diese können Sie den Hund bereits in den eigenen vier Wänden gewöhnen. Eine weitere Variante ist das Anbringen eines Trenngitters oder Netzes. Lesen Sie mehr zum Thema in unserem Ratgeber Mit dem Hund unterwegs im Auto - Sicherheit geht vor.
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08.10.2024
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