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Afghanischer Windhund - Charakter, Züchter, Welpen, Erziehung & Pflege

Rassehunde Tierportrait - Kurzinfo

Ursprungsland Afghanistan
Fellfarben Alle Farben
Lebenserwartung 12 - 14 Jahre
Gewicht Rüden: 26 - 34 kg, Hündinnen: 26 - 34 kg
Widerristhöhe Rüden: 68 - 74 cm, Hündinnen: 60 - 69 cm
Besonderheiten Ruhig, sanftmütig, lauffreudig, eigensinnig
FCI-Standard Nr. 228, Gruppe 10, Sektion 1
Grafik Afghanischer Windhund Afghanische Windhunde sind für ihr ruhiges und ausgesprochen ausgeglichenes Wesen bekannt.

Herkunft und Geschichte

Bezüglich des Ursprungs dieser Hunderasse gibt es derzeit keine genauen Hinweise. Allerdings existieren etwa 4.000 Jahre alte Malereien, auf denen Tiere zu sehen sind, die der Rasse bereits sehr ähneln. Selbst auf Wandteppichen sind dementsprechende Umrisse erkennbar. Im Allgemeinen wird vermutet, dass in früheren Zeiten ein Hund, der aus dem Nahen Osten stammte, nach Afghanistan gekommen ist. Die dortigen Nomaden züchteten dann wohl mit ihm den Vorfahren der heutigen Afghanen. Schon die Hunde, die früh eingewandert sind, besaßen ein langes Fell als Schutz gegen die kalte Luft im Gebirge. Des Weiteren besteht eine Ähnlichkeit der Rasse mit dem kirgisischen Windhund namens "Taigan" und dem persischen Windhund, der "Saluki" genannt wird.

Zunächst wurden zwei verschiedene Varianten des Afghanen gezüchtet: der Bell-Murray, der Wüsten-Typus, sowie der Ghazni, der Gebirgs-Typus. Letzterer hat sich schließlich durchgesetzt. In früheren Zeiten ist der Afghanischer Windhund ein Begleithund des Adels gewesen. Er wurde zur Jagd, wie etwa auf Gazellen und Hasen, eingesetzt. Selbst zur Jagd mit Falken wurden die Hunde mitgenommen.

Da für den Afghanen eine lange Zeit ein Export-Verbot galt, kamen die ersten Vertreter dieser Rasse erst mithilfe der Offiziere innerhalb des 19. Jahrhunderts nach England. Captain Barff stellte in London seinen Hund mit Namen "Zardin" im Rahmen einer Ausstellung im Londoner Crystal Palace vor. Dort stieß die Rasse auf ein hohes Interesse: selbst Königin Victoria war von Zardin begeistert. Die Rasse Afghanischer Windhund gehört zu der Gruppe der Windhunde. Häufig werden diese nur Afghanen genannt.

Charaktermerkmale & Wesen

Afghanischer Windhund auf einer Wiese Afghanen sind sanftmütig und freundlich - können in jungen Jahren aber auch sehr stürmisch sein.

Der Afghane hat ein unabhängiges und ruhiges Wesen. Sein Charakter ist zudem eher sanftmütig und unauffällig. Besitzer dieser Hunderasse sollten das stolze sowie unabhängige Wesen der Hunde schätzen und in der Lage sein, ihnen die benötigte Bewegung zu bieten. Der Afghane kann problemlos in einer Familie gehalten werden. Gegenüber Kindern verhält sich die Rasse freundlich. Sind Kinder vorhanden, solltest Du dennoch bedenken, dass junge Afghanen sehr stürmisch sein können und dass die Hunde recht groß werden.

Kinder und Erwachsene sollten die Rückzugsorte des Hundes akzeptieren. Trotz des starken Jagdinstinkts ist es möglich, den Afghanen an andere Haustiere, wie etwa Katzen, die in der Wohnung leben, zu gewöhnen. Außerhalb der eigenen vier Wände ist das jedoch kaum machbar.

Haltung eines Afghanischen Windhundes

Der Afghane verhält sich im Haus recht unkompliziert und kann auch mal gut einige Zeit alleine gelassen werden. Im Freien wiederum wird der Jagdtrieb der Afghanen aktiviert. Je nach Ausprägung kann es sein, dass dieser im Wald und an Feldwegen stets angeleint sein sollte. Die Rasse Afghanischer Windhund ist in den meisten Fällen verträglich mit anderen Hunden. Wie alle Windhunde besitzen auch Afghanen einen ausgeprägten Bewegungsdrang, dessen Befriedigung recht zeitintensiv ist. Wer sich einen Afghanischen Windhund anschaffen möchte, sollte deshalb über ausreichend Freizeit verfügen und gewillt sein, diese mit der Auslastung des Hundes zu verbringen.

Aufgrund des enormen Bewegungsdrangs bieten sich Fahrradtouren gut an (mehr unter  Radtour mit dem Hund). Damit die Lauffreudigkeit des Afghanen immer wieder herausgefordert wird, sollten idealerweise zwei Hunde dieser Hunderasse zusammengehalten werden. Aufgrund seiner Lauffreude sollte der Afghane nicht in einer kleinen Stadtwohnung gehalten werden. Hunde dieser Rasse wünschen sich von ihren Besitzern ein großes und sicher eingezäuntes Grundstück, auf dem sie sich austoben können. Dementsprechend ist hier ein gewisses Maß an Erziehung notwendig.

Die richtige Erziehung

Ein Afghanischer Windhund ist ein stolzer und eigensinniger Zeitgenosse, der gelegentlich versucht, seinen eigenen Kopf durchzusetzen. Der Afghanische Windhund besitzt zudem (wie bereits erwähnt) einen starken Jagdinstinkt, der durch eine konsequente Erziehung in geregelte Bahnen gelenkt werden muss. Wenn der Hund einen Hasen oder ein anderes interessantes Beutetier entdeckt, kann er sehr starken Zug auf die Leine bringen. Diese Hunde sollten deshalb nur von kräftigen Menschen geführt werden, die in der Lage sind, diese Situationen zu kontrollieren. Für Anfänger ist diese Rasse daher nicht unbedingt geeignet.

Pflege - ein schönes Fell braucht viel Aufwendung

Dunkelgrauer Afghanischer Windhund Die Fellpflege des Afghanischen Windhundes ist sehr zeitaufwendig.

Zudem ist die Fellpflege bei einem Afghanischer Windhund sehr anspruchsvoll. Hierfür musst Du pro Woche mehrere Stunden einrechnen. Des Weiteren ist es wichtig, nach jedem Spaziergang behutsam Blätter, kleine Äste, Fellknoten und ähnliches aus dem Fell zu entfernen. Wenigstens einmal pro Woche sollte der Hund sehr gründlich durchgebürstet werden. Hierfür ist viel Zeit notwendig, da man das Fell eines Afghanen lagenweise bürstet sowie etwaige Verfilzungen und Knoten von Hand auslöst. Außerdem ist circa alle drei Wochen ein Bad mit einer darauffolgenden Spülung notwendig. Jedoch darfst Du das Fell des Tieres nicht trocken rubbeln, denn föhnen ist hier die bessere Alternative.

Es ist generell darauf zu achten, dass Du das Fell sehr vorsichtig bürstest, um dem Tier nicht versehentlich zu viele Haare auszureißen. Am besten ist es, wenn Du den Afghanen bereits in jungen Jahren an die übliche Fellpflege gewöhnst, dann wird er es normalerweise ohne Weiteres hinnehmen. Außerdem wird das Fell am Rücken sowie am Hals nicht geschoren, sondern nur gezupft. Um zu vermeiden, dass dem Hund beim Fressen die Ohren ins Futter hängen, ist es empfehlenswert, hierfür spezielle Hauben zu verwenden. So wird das Fell durch das Futter nicht beschmutzt und nicht verklebt.

Pflegst Du Deinen Afghanen gut, besitzt er nicht nur ein herrliches Fell, sondern er verliert dann auch nur recht wenig Haare und verbreitet kaum den typischen Hundegeruch. Bei unzureichender Pflege verhält es sich dagegen komplett anders: in diesem Fall verfilzt das Fell sehr schnell und kann in der Regel kaum noch gerettet werden.

Körperbau und Aussehen

Schwarze und weißer Afghanischer Windhund Der afghanische Windhund ist ein sehr eleganter Hund.

Der Afghanischer Windhund drückt in seiner Gesamterscheinung Stolz, Eleganz sowie Würde aus. Zugleich lässt er aber auch die typische Schnelligkeit und Kraft dieser Hunde erahnen. Sein Schädel ist lang, nicht zu schmal und besitzt einen langen Haarschopf. Züchter dieser Rasse achten bei ihren Tieren auf eine passende Geometrie aller Gliedmaßen, durch die der leicht federnde, elegante Gang der Hunde möglich wird.

Afghanen dürfen zwar alle Farben aufweisen, jedoch treten Creme, Rot, Silber, Schwarz, Silber-Schwarz, Schwarz-Braun, Blau, Domino sowie elfenbeinfarben am häufigsten in Erscheinung. Der Kopf des Hundes besticht durch seine blaue oder auch schwarze Maske. Die typische Gesamterscheinung bildet sich auch durch das etwaige Verhältnis 1:1 von der Länge des Tieres und dessen Schulterhöhe aus. Hündinnen besitzen eine Widerristhöhe von 63 bis 69 Zentimeter, Rüden weisen hier dagegen 68 bis 74 Zentimeter auf. Afghanen bringen in der Regel 20 bis 30 Kilogramm auf die Waage und werden bis zu zwölf Jahre oder auch älter.

Beschreibung (analog VDH)

Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) legt bestimmte Regeln für die Hundezucht fest. Unter anderem sind in diesen Regeln das Aussehen, Gewicht und Fell definiert.

Allgemein   Eindruck von Würde und Stärke wird vermittelt. Vereinigt Kraft und Schnelligkeit in sich. Kopf wird stolz erhoben getragen.
Kopf Schädel Schädel nicht zu schmal, richtig proportioniert mit langem Haarschopf. Deutlich erkennbares Hinterhauptbein. Geringfügiger Stop.
Fang Lang, mit Kiefern, welche die Fähigkeit zum Zupacken aufzeigen.
Augen Bevorzugt dunkel, jedoch ist goldfarben nicht auszuschließen. Nahezu dreieckig im Aussehen, dabei vom inneren zum äußeren Augenwinkel geringfügig schräg nach oben verlaufend.
Ohren Tief und weit hinten am Kopf angesetzt, dicht anliegend getragen. Mit langem seidigem Haar bedeckt.
Hals   Stark und lang. Kopf wird stolz erhoben getragen.
Körper Brust Gute Brusttiefe, angemessene Wölbung der Rippen.
Rücken Gute Bemuskelung, mäßig lang und gerade. Kruppe fällt zum Rutenansatz hin leicht ab. Hüftbeinhöcker sind weit voneinander entfernt und recht deutlich erkennbar.
Lendenpartie Recht kurz, breit und gerade.
Rute   Spärlich befedert, nicht zu kurz und tief angesetzt. An ihrem Ende einfach geringelt. Hoch erhoben in der Bewegung.
Pfoten Vorderpfoten Sehr groß und stark (in Breite sowie Länge) und bedeckt mit dichtem Haar. Gewölbte Zehen, Ballen stehen gut auf dem Boden.
Hinterpfoten Lang, aber nicht so breit wie die Vorderpfoten. Ebenfalls mit dichtem, langem Haar bedeckt. Die gewölbten Zehen stehen ebenfalls gut auf dem Boden.
Haarkleid Haar Sehr feine Textur. An Flanken, Rippen und Vor- sowie Hinterhand sehr lang. Bei ausgewachsenen Tieren ab den Schultern rückwärts sowie am Sattel entlang dicht und kurz. Ab der Stirn nach hinten langes Fell, seidiger markanter Haarschopf. Kurzes Haar am Vorgesicht. Läufe sowie Ohren gut behaart. Kahlheit an Vordermittelfüßen ist erlaubt.
Wichtig: Entwicklung des Haarkleides muss natürlich geschehen.
Farbe Alle Farben sind zulässig.

Zucht vom Jagdhund zum Ausstellungstier

Die Herkunft des Afghanen liegt in Afghanistan. In seinem Ursprungsland wurde diese Rasse sehr hoch geschätzt. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass der Afghane das Leben der Nomaden in Afghanistan verbessert hat. Er wurde als Jagdhund eingesetzt und sicherte damit das Leben seines Besitzers, der auf die guten Jagdergebnisse seines Hundes vertrauen konnte. In der Geschichte wird häufig von drei ursprünglichen Typen des Afghanischen Windhundes gesprochen. Diese sind der Bakhmull, der Luchak und der Kalagh. Diese unterschieden sich in ihrem Fell.

Die Schönheit dieser Tiere wurde mit den Jahren immer mehr erkannt, sodass der Afghanische Windhund gerne auf Ausstellung gezeigt wurde. In den Jahrzehnten entwickelte sich der einstige Jagdhund immer mehr zu einem Ausstellungstier. Die Schönheit dieser Hunde trat in den Vordergrund und wurde gezielt gezüchtet. Der Afghanische Windhund ist in zwei unterschiedliche Typen einzuteilen. Zum einen der sogenannte Rennafghane und der reine Showafghane.

Rennafghane im Hunderennen Afghanische Windhunde werden unterschieden zwischen Rennafghanen und Showafghanen.

Mischlingsformen

Aufgrund von vielen Deckanzeigen ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mischling gezüchtet wird, gegeben. Dabei werden die unterschiedlichsten Hunderassen mit dem Afghanischen Windhund gepaart. Häufig werden unter anderem Mischlinge mit der Konstellation Afghanischer Windhund und Labrador angeboten. Wenn Sie an anderen Windhund-Hunderassen interessiert sind, wären auch Whippet eine Wahl - schauen Sie sich auch das Rasseportrait Whippet hier an.

Wenn Sie Welpen von Afghanischer Windhund-Züchtern suchen, finden Sie diese und ausgewachsene Hunde über die untenstehenden Anzeigen und in den weiteren Afghanischer Windhund-Kleinanzeigen. Wenn Sie selbst Afghanischer Windhund-Züchter sind, können Sie unter den Hundeanzeigen einfach und kostenlos eine Annonce für ihren Wurf inserieren. Als Interessent haben Sie die Möglichkeit, eine Suchanzeige zu schalten.

Alles rund um die Zucht

Vom früheren Jagdhund entwickelte sich der Afghane immer weiter zu einem Ausstellungshund. In diesem Zuge wurde sein Haarkleid voller und länger. Allerdings konnten diese Tiere auf den Rennbahnen keine Erfolge mehr erzielen. Aufgrund dessen existieren mittlerweile unterschiedliche Zuchtlinien bezüglich der Verwendung der Hunderasse auf der Rennbahn und für Präsentationen auf einschlägigen Ausstellungen. Der bedeutsamste Unterschied liegt hier vor allem in der Behaarung der Tiere. Beim sogenannten Rennafghanen ist das Fell deutlich kürzer. Dagegen weisen Ausstellungstiere, die aus Zuchtlinien stammen, innerhalb der USA eine sehr lange sowie üppige Behaarung auf. Dadurch, dass sich die Zucht der Afghanen durch die Erfolge der Tiere auf Ausstellungen sowie bei Windhunderennen spezialisiert, findest Du neben dem erwähnten Rennafghanen ebenfalls die sogenannten Showafghanen.

Bei Interesse an dieser Rasse können Sie sich an den Deutschen Afghanen-Rassezuchtclub 1988 e.V. wenden. Dort können Sie Antworten zu weiteren eventuellen Fragen zu der Zucht dieser Rasse bekommen. Kleinanzeigen von Züchtern finden Sie im Tiermarkt.


Hier Hundeleine finden


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