Zum Hunderatgeber - Hunderassen
Malteser Rasseportrait - Charakter, Farben und Zuchter
Kurzinfo
Ursprungsland | Mittelmeergebiet, Malta |
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Fellfarben | Reinweiß oder elfenbeinfarbig |
Lebenserwartung | 12 - 15 Jahre |
Gewicht | Rüden: 3 - 4 kg, Hündinnen: 3 - 4 kg |
Widerristhöhe | Rüden: 21 - 25 cm, Hündinnen: 20 - 23 cm |
Besonderheiten | Intelligent, geduldig, lernwillig |
FCI-Standard | Nr. 65, Gruppe 9, Sektion 1 |
Passt ein Malteser zu mir? Allgemeines zur Hunderasse Malteser
Als Gesellschafts- und Begleithund gezüchtet eignet sich der Malteser sowohl für Familien als auch alleinstehende Personen. In beiden Fällen sollte die geistige und körperliche Auslastung des Hundes gewährleistet sein. Sein anschmiegsames Wesen sowie die enge Beziehung zu seinem Halter machen ihn zu einem treuen Begleiter.
Der Malteser ist ein freundlicher und anhänglicher kleiner Hund, der sehr dankbar für jede Form der Zuwendung ist und aufgrund seiner überschaubaren Größe über einen nicht allzu stark ausgeprägten Bewegungsdrang verfügt. Aus diesem Grund eignet sich diese Rasse besonders gut für ältere Menschen, die gerne einen kleinen Spaziergang mit ihrem vierbeinigen Freund unternehmen wollen, ohne dabei jedoch viele Kilometer zurücklegen zu können. Der Malteser liebt kurze Spaziergänge sowie Spiele und dies mehrmals täglich. Vom Wesen her hat er eine sehr angenehme, ruhige Ausstrahlung. Von Trubel und Tumult im Park lässt er sich kaum beeindrucken. Lieber geht er seinen eigenen Weg.
Der Malteser ist ein sehr neugieriger Hund.Charakter, Intelligenz und Anforderungen des Maltesers
Zugleich hat diese Hunderasse eine hervorragende Auffassungsgabe: Sie sind intelligent und wachsam. Obwohl er über einen eher geringen Jagdtrieb verfügt, verfolgt er mit Hilfe seines ausgeprägten Geruchssinns gerne Spuren, dies liegt nicht zuletzt an seiner großen Neugier. Mangelnde Auslastung und Erziehung können beim Malteser zu Aggressivität führen. Die Reduzierung des Maltesers als Schoßhund sowie die Missachtung seiner Bedürfnisse wirkt sich meist fatal auf sein Verhalten aus.
Aufgrund seiner hohen Intelligenz und Geduld kann sich der Malteser sehr schnell auf neue Situationen einstellen. Da er nicht dazu neigt, Unsicherheiten auszunutzen, ist er auch für Menschen mit wenig Hundeerfahrung ein angenehmer Begleiter. Wer über die Anschaffung eines Maltesers nachdenkt, sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, dass das schöne Fell dieser Rasse sehr viel Pflege benötigt. Die tägliche Fell- und Augenpflege ist unbedingt notwendig, damit der Hund sein gepflegtes Äußeres behält, und kann bis zu 30 Minuten in Anspruch nehmen. Bei täglichem Auslauf kann der Malteser auch in kleineren Wohnungen gehalten werden.
Körperbau und Aussehen
Dieser kleine süße Hund wird in etwa 20 bis 25 cm hoch und bis zu vier kg schwer. Sein Fell ist zumeist reinweiß, wobei es zudem auch elfenbeinfarbene Nuancen gibt. Sein Haarkleid hat eine seidige Struktur und besitzt keine Unterwolle. Es wird gefordert, dass sein Fell länger ist als seine Höhe, wodurch eine stets gründliche Fellpflege notwendig wird.
Über das Erfordernis der Körperpflege sollte sich jeder potentielle Käufer eines Maltesers im Klaren sein. Es ist wichtig, sein Haar regelmäßig zu bürsten und Verfilzungen mit einem geeigneten Spray zu behandeln. Auch die tägliche Augenpflege, durch die verhindert wird, dass sich die Haare um die Augenpartie rot färben und verfilzen, ist sehr wichtig. Damit diese aufwendige Körperpflege gemeistert wird, ist einige Übung notwendig. Um dem Tier aber einen Gefallen zu tun, sollte sich jeder Anwärter darüber eingängig informieren.
Malteser mit getrimmtem Fell sind wesentlich pflegeleichter.Geschichte und Herkunft des Maltesers
Der Malteser ist eine der ältesten Hunderassen. Darum ist es nicht ganz einfach, seine Vergangenheit vollends aufzuklären. Anhand bildlicher sowie schriftlicher Aufzeichnungen ist jedoch bekannt, dass der Malteser bereits ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. im Mittelmeerraum stark verbreitet war. Dazu zählen insbesondere die Gebiete um Ägypten und Griechenland. Das bezeugen unter anderem Figuren aus dem Grab von Ramses II. Weiter wird vermutet, dass diese Hunderasse später von Ägypten aus mittels phönikischer Seefahrer nach Malta gebracht wurde. Von Malta aus verbreitete sich der kleine Hund durch die Handelsschiffe in die ganze Welt. So wurden er im ersten Jahrhundert v. Chr. als Canis Melitensis – Hund von Malta – bezeichnet, was auch letztendlich namensprägend war. Der italienische Raum galt daher in der Folgezeit immerzu als Ursprungsort des Malteser.
In der Antike galt der Malteser fortan als Luxushund. So schmückten sich bekannte, wohlhabende Persönlichkeiten wie die Imperatoren und die höher gestellten Damen der Gesellschaft mit dem Malteser als Statussymbol. Er stellte die Arbeiterhunde mit seiner prächtigen Schönheit sowie seinem lieblichen Wesen in den Schatten. Besonders wurde seine tiefe Zuneigung zu seiner Bezugsperson geschätzt.
Innerhalb der jahrhundertelangen erfolgreichen Züchtung ist es gelungen, die Rasse sehr rein zu erhalten, so dass sie noch heute den ursprünglichen Beschreibungen sehr genau entspricht.
Beschreibung (analog VDH)
Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) legt bestimmte Regeln für die Hundezucht fest. Unter anderem sind in diesen Regeln das Aussehen, Gewicht und Fell definiert.
Allgemein | Klein, mit gestrecktem Rumpf. Von einem sehr langen, weißen Haarmantel bedeckt, ist er sehr elegant und trägt den Kopf stolz und vornehm. | |
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Kopf | Schädel | Er ist etwas länger als der Fang, die Breite zwischen den Jochbeinbögen entspricht seiner Länge und ist damit breiter als die halbe Kopflänge. Die obere Schädelpartie ist flach, der Hinterhauptfortsatz ist wenig ausgeprägt; die Vorsprünge des Stirnbeins und die Augenbrauenbögen sind gut entwickelt; die Stirnfurche ist nicht sichtbar, da wenig ausgeprägt. Die Schädelseiten sind fast konvex. |
Fang | Die Fanglänge entspricht 4/11 der Kopflänge; sie ist demnach ein wenig kürzer als dessen halbe Länge. Der Bereich unterhalb der Augen ist gut gemeißelt. Seine Höhe ist um etwas mehr als 20 % geringer als seine Länge. Die Seiten sind einander parallel, dennoch darf der Fang von vorne betrachtet nicht viereckig erscheinen, da seine Vorderfront bogenförmig in die Seitenflächen übergeht. Der Nasenrücken ist gerade mit gut ausgeprägten Furchen in seiner mittleren Partie. | |
Augen | Offen, von lebhaftem, aufmerksamem Ausdruck; sie sind größer als durchschnittlich; die Lidöffnung ist nahezu kreisförmig. Die Augenlider haben engen Kontakt mit dem Augapfel, der nie tief liegen darf, sondern fast bündig mit dem Kopf ganz leicht hervortritt. Die Augen liegen nach vorne auf fast gleicher Ebene. Von der Seite betrachtet darf die Sklera nicht sichtbar sein; sie sind von der Farbe dunklen Ockers; die Lidränder sind schwarz. | |
Hals | Obwohl er mit reichlich Haar bedeckt ist, setzt er sich deutlich erkennbar vom Nacken ab. Seine obere Linie verläuft gebogen. Seine Länge entspricht etwa der halben Widerristhöhe. Er wird aufrecht getragen und zeigt keine lose Haut. | |
Körper | Brust | Brustkasten geräumig und reicht über die Höhe der Ellbogen hinab; Rippen nicht sehr stark gewölbt. Der Brustumfang übersteigt um 2/3 die Widerristhöhe. Brustbeinpartie sehr lang. |
Rücken | Seine Länge entspricht etwa 65 % der Widerristhöhe. | |
Rute | In der Verlängerung der Kruppe angesetzt, dick an der Wurzel, dünn an der Spitze. Die Länge entspricht etwa 60 % der Widerristhöhe. Sie formt einen einzigen großen Bogen, dessen Endpunkt zwischen die Hüftknochen fällt und der die Kruppe berührt. Eine seitwärts zu einer Rumpfseite hin gekrümmte Rute wird toleriert. | |
Pfoten | Rund, Zehen eng aneinander liegend und gewölbt; der Mittel- und die Zehenballen sind schwarz; die Krallen sind ebenfalls schwarz oder zumindest von dunkler Farbe. | |
Haarkleid | Haar | Dicht, glänzend, schimmernd, schwer herabfallend und von seidiger Textur; es ist auf dem ganzen Körper lang und bleibt in seiner ganzen Länge glatt, ohne Spuren von Locken oder Kräuselung. Auf dem Rumpf muss seine Länge die Widerristhöhe übertreffen und schwer auf den Boden fallen. Locken und Flocken sind zulässig an den vorderen Gliedmaßen vom Ellbogen bis zur Pfote und an den hinteren Gliedmaßen vom Knie bis zur Pfote. Es gibt keine Unterwolle. Auf dem Kopf ist das Haar sehr lang, auf dem Nasenrücken so lang, dass es sich mit dem Barthaar vermengt und auf dem Schädel so lang, dass es hinabreicht, bis es sich mit dem Haar der Ohren vermengt. Auf der Rute fällt das Haar nur zu einer Rumpfseite, d.h. auf die Flanke und den Schenkel, und es ist so lang, dass es sich bis zum Sprunggelenk reicht. |
Farbe | Reines Weiß; eine blasse Elfenbeintönung ist zulässig. Spuren einer blassen Orangetönung, die den Eindruck von verschmutzten Haaren hervorruft, werden toleriert, sind aber unerwünscht und stellen eine Unvollkommenheit dar. |
Malteser: Zucht und Züchter
Über Kleinanzeigen finden Sie viele Malteser-Welpen von erfahrenen Züchtern. Diese sind im Deutschen Malteser-Club e.V. und im Malteser Club Deutschland 1983 e.V. organisiert. Wenn Sie Züchter sind, können Sie ihren Welpenwurf einfach und kostenlos auf markt.ch inserieren. Als Interessent haben Sie die Möglichkeit, eine Gesuchanzeige zu schalten.
Pflege und Ernährung
Malteser müssen regelmäßig gebürstet werden, damit ihr Fell nicht verfilzt.Das Fell von einem Malteser sieht zwar sehr schön aus, jedoch ist dieses auch sehr aufwendig in der Pflege. Somit ist es nur dann sinnvoll, sich ein solches Haustier anzuschaffen, wenn genug Zeit für die Fellpflege aufgebracht werden kann.
Malteser mit kurzem Fell
Der Malteser kann verschiedene Haarschnitte haben. Hierzu zählt u.a. der Welpenschnitt, der relativ kurz ist und somit auch relativ pflegeleicht. Für diesen ist es nötig, seinen Hund alle zwei bis drei Monate, mit einer passenden Maschine schären zu lassen. Mit etwas Übung kann dieser Vorgang auch von dem Besitzer durchgeführt werden, um nicht immer einen Tierarzt oder Hundefriseur besuchen zu müssen.
Malteser mit langem Fell
Entscheiden Sie sich für einen Malteser mit langen Haaren, müssen Sie das Tier mindestens einmal am Tag kämmen und bürsten, um Verfilzungen zu vermeiden. Hierbei ist es am sinnvollsten, wenn der Hund auf den Rücken gelegt wird, um beim Kämmen mit dem Bauchhaaren anfangen zu können. Für die richtige Pflege ist es zudem empfehlenswert, den Malteser schon als Welpe an dieses tägliche Ritual zu gewöhnen.
Vorteil: Der Malteser unterliegt keinem Fellwechsel und ist damit auch als Hund für Allergiker geeignet.
Erkrankungen beim Malteser
Das lange Fell kann jedoch außerdem dazu führen, dass die Augen des Maltesers oft tränen, Reizungen oder gar Bindehautentzündungen entstehen. Malteser neigen außerdem zu dunklen Flecken an Haaren und um die Augen herum. Wenn das Gesicht trocken gehalten und täglich statt nur aller paar Tage gereinigt wird, kann die Färbung minimiert werden. Wie bei anderen kleinen Hunderassen kann es außerdem zu Knieschiebenproblemen kommen (Patella Luxation). Achten Sie daher auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Übergewicht wirkt sich auf die Gelenke negativ aus.
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