Vor- und Nachteile der Untermiete
Welche Vor- und Nachteile gibt es bei der Untermiete?
Ein Vorteil den dir das Untervermieten bietet ist, dass du dir einige Kosten sparst.Wenn Deine Wohnung einfach zu groß für eine Person ist und Du einen Mitbewohner einziehen lassen willst oder wenn Du für ein paar Monate verreisen musst und die Wohnung nicht aufgeben willst - als Hauptmieter bist Du grundsätzlich berechtigt, die Wohnung unterzuvermieten und so Deine Kosten für Miete, Strom und andere Nebenkosten zu reduzieren bzw. umzulegen. Jedoch solltest Du die Entscheidung für einen bestimmten Untermieter wohlüberlegt treffen, denn zumindest wenn ihr beide eine Wohngemeinschaft bildet, werdet ihr euch natürlich auch regelmäßig in der Wohnung begegnen. Und da sollten schon eine gewisse Sympathie, Toleranz und Humor vorhanden sein, um auch mit den Macken, Spleens und Eigenheiten des anderen klarzukommen. Der folgende Artikel gibt Dir eine Übersicht, welche Vor- und Nachteile die Untermiete bietet, damit Du besser entscheiden kannst, ob eine Untervermietung für Dich in Frage kommt oder nicht.
Geteilte Kosten, geteilte Wohnung
- Wer eine Wohnung vom Vermieter anmietet, hat grundsätzlich das Recht, die Wohnung ganz oder teilweise unterzuvermieten. Problemlos ist das für Ehepartner, eingetragene Lebenspartner und nichteheliche Lebensgemeinschaften möglich, ebenso für eigene Kinder oder die vom Partner. Diese dürfen, ohne den Vermieter zu informieren, einziehen und die gemeinsame Wohnung nutzen, über andere Untermieter muss der Hauptmieter den Vermieter informieren, der unter bestimmten Umständen die Untervermietung untersagen kann, sofern er plausible und konkrete Gründe vorbringen kann, die gegen eine Untervermietung sprechen. Damit ist beim Mietvertrag die Untervermietung gegenüber der klassischen Wohngemeinschaft im Vorteil, denn ein Vermieter wird in der Regel eher einer Einzelperson die Wohnung vermieten als einer gleichberechtigten Mietergemeinschaft.
- Ein weiterer Vorteil der Untervermietung liegt eindeutig in den geringeren Kosten für jeden einzelnen Bewohner: Kosten für die Miete, Heizung, Strom, Wasser und selbst für die GEZ können auf die einzelnen Bewohner umgelegt werden, so dass Haupt- und Untermieter jeweils nur ihren Teil der gesamten Kosten aufbringen müssen.
Ein Untermieter kann sich während der Abwesenheit um die Wohnung kümmern
- Zudem bietet sich eine Untervermietung besonders für solche Menschen an, die gerne Gesellschaft von anderen haben und sich gut damit arrangieren können, mit anderen Menschen Küche, Bad und andere Gemeinschaftsräume zu teilen. Es kann sehr lehrreich und inspirierend sein, mit einem fremden Menschen zusammenzuwohnen, selbst wenn es keine klassische WG mit gemeinsamem Kochen und Spieleabend ist - wobei sich das im Laufe der Zeit ja auch entwickeln kann.
- Wenn Du Deine Wohnung hingegen untervermietest, weil Du eine Zeit im Ausland wohnst und die Wohnung halten willst, bietet Dir die Untervermietung genau diese Option: Du wählst für einen vorher genau vereinbarten Zeitraum einen Untermieter, der Deine Blumen gießt, die Wohnung im Winter heizt und im Sommer lüftet. Du musst den Kühlschrank und Gefrierer nicht abtauen, sondern kannst Deinem Untermieter die Schlüssel in die Hand drücken und mit ruhigem Gewissen verreisen.
- Ein weiterer Vorteil der Untervermietung betrifft die rechtliche Stellung der Mietgemeinschaft: Ein rechtliches Verhältnis von Mieter (als Untervermieter der Wohnung) und Untermieter wird nicht als Haushaltsgemeinschaft gewertet, das bedeutet, dass beide unveränderte persönliche Ansprüche auf Sozialleistungen behalten und nicht etwa ein gemeinsames Einkommen zur Berechnung der Ansprüche zugrunde gelegt wird.
Die andere Seite - Nachteile der Untermiete
- Eine Untervermietung stellt ein vom eigentlichen Mietvertrag unabhängiges Rechtsgeschäft dar, das bedeutet, Du bist als Hauptmieter dafür verantwortlich, die monatlichen Kosten pünktlich und vollständig Deinem Vermieter zu überweisen. Wenn Dein Untermieter nicht (rechtzeitig) zahlt, musst Du dennoch in Vorleistung gehen und Deine vertraglichen Pflichten aus dem Hauptmietvertrag erfüllen.
- Auch wenn es um das Verhalten Deines Untermieters geht, bist Du der Ansprechpartner für Deinen Vermieter oder die Nachbarn. Wenn also etwa der Untermieter die Hausregeln nicht einhält, den Hausflur nicht wie vereinbart reinigt oder durch laute Musik die Nachbarn stört, bist Du in der Pflicht, diesen Missstand zu beseitigen.
Es ist wichtig einen schriftlichen Untermietvertrag aufzusetzen, in dem alles wichtige geregelt ist.
- Zudem ist es besonders für junge Menschen, die ihre erste eigene Wohnung beziehen, ungewohnt, einen Vertrag aufzusetzen und unterschreiben zu lassen. Dennoch solltest Du auf einen schriftlichen Untermietvertrag nicht verzichten, denn im Falle eines Streits oder einer anderen Auseinandersetzung mit Deinem Untermieter stellt der Vertrag die juristische Basis dar. Neben der genauen und konkreten Beschreibung des vermieteten Objektes (Anzahl, Lage und Größe der Zimmer, Einrichtung etc.) müssen auch die Kosten exakt aufgeschlüsselt werden.
- Ebenso kann es ein Nachteil sein, dass wichtige Einrichtungsgegenstände wie Herd, Kühlschrank oder Waschmaschine nur jeweils einmal vorhanden sind. Hier helfen klare und eindeutige Absprachen zwischen Dir und Deinem Untermieter, die etwa bei der Waschmaschine auch im Untermietvertrag aufgenommen werden sollten. So könnt ihr Waschtage festlegen, Fächer im Kühlschrank einrichten und andere Regelungen treffen, um das Zusammenwohnen möglichst reibungsfrei zu gestalten.
Besonders bei der Ordnung und Sauberkeit sind einige Regeln notwendig.
- Ein in vielen Wohngemeinschaften problematisches Thema ist die Ordnung und Sauberkeit. Das fängt beim Geschirr an und geht bis in die weiteren Gemeinschafträume wie Bad oder Wohnzimmer. Auch hier sind vereinbarte Regeln notwendig, damit Du nicht regelmäßig hinter Deinem Untermieter herräumen und putzen musst, sondern ihr euch die Arbeit teilt. Denn nur so kann das Zusammenleben dauerhaft für beide angenehm gestaltet werden.
- Wenn Du Deine Wohnung zeitweise untervermietest, musst Du zudem Deinem Untermieter vertrauen können, denn er (oder sie) wohnt in Deiner Wohnung und das während Deiner Abwesenheit. Daher solltest Du den Zustand und die Einrichtung genau dokumentieren (schriftlich und mit Fotos) und Dir von Deinem Untermieter bestätigen lassen.
- Übrigens hat die rechtliche Stellung des Untermieters auch Nachteile im Vergleich zum Hauptmieter, denn wenn der Hauptmieter gekündigt wird, erlischt auch das Untermietverhältnis. Der Untermieter hat dann nur noch die Chance, sich direkt an den Vermieter zu wenden und sich als neuer Hauptmieter anzubieten - oder eben mit dem Hauptmieter gemeinsam auszuziehen.
Lohnt sich also eine Untermiete?
Die genannten Vor- und Nachteile kann jeder nur für sich und seine persönliche Situation abwägen und entscheiden, ob eine Untermiete in Frage kommt, oder ob eben nicht. Wer auf die Kosten achten muss, hat mit der Untermiete eine gute Möglichkeit, die eigenen Kosten für die Wohnung zu reduzieren, muss aber eben dafür auch bereit sein, Kompromisse zu machen und sich auf einen anderen Menschen einzulassen - und sei es nur auf Zeit. Wenn Dich das nicht schreckt, ist ein Untermieter eine gute Möglichkeit, leere Räume dauerhaft oder temporär zu vermieten und so Deine Kosten zu reduzieren und neue Menschen kennenzulernen.
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