Gebrauchtwagenmodelle
Fahrzeugprofil VW Golf - der Wagen für Jedermann
Überblick der Generationen & Varianten
⇒ Golf I (17): 1974-1983
⇒ Golf II (19E / 1G1): 1983-1992
⇒ Golf III (1H): 1991-1997
⇒ Golf IV (1J): 1997-2003
⇒ Golf V (1K): 2003-2008
⇒ Golf VI (1K): 2008-2012
⇒ Golf VII: seit 2012
⇒ Golf Variant: seit 1993
⇒ Jetta: seit 1979
Der Golf ist das meistverkaufte Auto in Europa und muss sich weltweit nur dem Toyota Corolla und der F-Serie von Ford geschlagen geben. Der ursprüngliche Rekord vom Vorgänger Käfer liegt bei 21.517.415 verkauften Pkw und wurde am 25.6.2002 gebrochen. In Deutschland hingegen steht der Golf seit 1975 fast unangefochten an der Spitze und verpasste nur 1980 knapp den Siegerplatz. Der 25-millionste Golf (ein roter Golf V Sportline) wurde 2007 produziert und steht seit dem, bekleidet mit Unterschriften aller an ihm mitgearbeiteten Mechanikern, in Wolfsburg. Der nächste Meilenstein wurde sechs Jahre später im Juni 2013 in Wolfsburg geschafft. Dort lief mit einem Golf VII TDI BlueMotion der 30-millionste Golf vom Band.
Fahrzeugprofil und Firmenpolitik
Der VW Golf wurde geplant als ein Fahrzeug, dass sich jeder leisten kann. Er ist der direkte Nachfolger des erfolgreichen VW Käfers, der diesem Anspruch als erster gerecht wurde. Ein neuer Golf I in der günstigesten Version kostete 1974 rund 8000DM, was bei heutiger Kaufkraft einem Preis von rund €10500 entspricht. Angesichts der Ölkriese und der steigenden Benzinpreise wurde der Golf I ein bei der Kundschaft beliebtes Fahrzeug, da er mit 6,4l pro 100km bzw. mit der "Formel-E"-Ausstattung mit 5,2l pro 100km für damalige Verhältnisse wenig verbrauchte. Damit war Volkswagen der erste deutsche Hersteller sogenannter Kompaktwagen, wie es sie bislang nur in Frankreich oder Italen gab.
Technisch gesehen betrat VW mit dem Golf völlig neues Gebiet seitens der Konstruktion. Waren alle vergangenen Modelle luftgekühlte Fahrzeuge mit Heckmotor und Heckantrieb, wurde nun der Weg von Fronttrieblern mit Frontmotor beschritten. Durch die neuartige Anordnung der einzelnen Komponenten gelang ein nie da gewesener Nutzwert, da der quer eingebaute Motor den karosseriebedingten knappen Platz bestmöglich ausnutzte. Wie auch bei vorherigen Modellen des Konzerns schaffte man im Laufe der Zeit eine große Modellvielfalt durch das "Plattformkonzept", wobei viele Teile des vorhandenen Fahrzeugs in die Produktion eines neuen eingehen. So entstand auf Basis des Golf der Jetta, der Scirocco und der Caddy. All diese Modelle sind bezüglich ihrer Vor- und Nachteile weitestgehend miteinander vergleichbar.
Der Golf als Young- & Oldtimer
Fahrzeuge der ersten und zweiten Golf Generation werden mehr und mehr zu Young- bzw. Oldtimern und genießen, sofern es der individuelle Zustand zulässt, eine große Beliebheit. Auch die Preise am Markt für "gute" Fahrzeuge werden weiter steigen, da gerade bei der ersten Generation das Problem mit Rost eine existenzielle Rolle spielt. Hier treten Liebhaber auf, die ihre zukünftige Wertanlage in Garagen stellen. Zudem sind nun diejenigen, die als kleine Kinder mit ihren Eltern bei einem VW-Händler zu Gast waren, heute in einem fortgeschrittenen Alter und in den wirtschaftlichen Verhältnissen, dass sie sich einen solchen Wagen "zum Spaß" und aus Liebhaberei in die Gerage stellen können. Grundsätzlich gilt bei fast allen älteren Modellen, die Karosserie als Schwachpunkt: sie verrostet. Unkenntnis und mangelnde Pflege begünstigen das "Aussterben" der meisten Fahrzeuge, da die Reparaturkosten momentan in einem absolut unwirtschaftlichen Bereich liegen. Die Fahrzeuge der jüngeren Generationen haben hier weitaus bessere Chancen des Überlebens, da die Technik der Versiegelung immer weiter voran schreitet. Neuere Fahrzeuge haben überdies auch den Vorteil, dass sie unter Umständen noch im Besitz erster oder zweiter Hand sind. Hier ist die Wartung durch eine Werkstatt, manchmal sogar durch eine VW-Werkstatt, gegeben. Grade bei neueren Modellen ist beim Gebrauchtwagenkauf auf ein, dem Alter entsprechendes geführtes Scheckheft, zu achten, da hier auch Aktionen des Werks, soweit durchgeführt, vermerkt werden. Grundsätzlich kann man sagen, dass je neuer ein Fahrzeug ist, bezogen auf die Generation, die Zahl der geforderten Aktionen zunimmt.
Aktionen meint im Konkreten, dass Fehler in der Konstruktion bei einem Besuch der Vertragswerkstatt behoben werden. Beispiele für solche Aktionen sind der Austausch der Spurstangenköpfe bei vielen Passat-Modellen, da diejenigen, die im Werk verbaut wurden, bereits von Anfang an schadhaft waren und zu gefährlichen Situationen bzgl. des Fahrverhaltens führen konnten. Die Arbeiten diesbezüglich waren für den Kunden kostenlos und bewegten sich im Rahmen der Garantie. Fahrzeuge, die nicht von einer VW-Vertragswerkstatt betreut wurden, haben diese Aktionen nicht erhalten, da nur VW-Werkstätten entsprechende Informationen vorlagen. Hier entstanden unter Umständen Kunden einer freien Werkstatt hohe Kosten für eine Fehlersuche und darüber hinaus hohe Kosten für die Beschaffung und den Einbau entsprechender Ersatzteile.
Fazit zum "Jedermann Auto"
Alles in Allem ist zum VW Golf zu sagen, dass es sich um robuste Alltagsfahrzeuge handelt, die stets den Anspruch der allgemeinen Zugänglichkeit haben. Die Fahrzeuge sind mit Fortschreiten der Generationen immer besser verarbeitet worden und im Hinblick auf den jeweiligen Stand der Technik als konform zu beizeichnen. In puncto Ausstattung sind diese Fahrzeuge im Mittelfeld anzusiedeln. Zu bedenken ist aber, dass es sich hier nicht um Mittel, Ober- oder gar Luxusklassenfahrzeuge handelt. Im Hinblick darauf ist die Ausstattung gut. Letzten Endes sollte bei Kauf dennoch auf die Funktionalität der jeweiligen Komponenten geachtet werden. Als schwierig erweist sich jedoch zu wissen, was das spezielle Fahrzeug für eine Ausstattung hat, welche Merkmale von Werk aus dazugehören, welche im Nachhinein dazuinstalliert wurden und welche für andere Zwecke vom Fahrzeug entfernt wurden ohne die Funktionalität zu beeinträchtigen.
Augen auf beim Golf Gebrauchtwagenkauf
Grundsätzlich sollte bei jedem Fahrzeugkauf ein Kaufvertrag für gebrauchte Kfz angefertigt werden, der alle relevanten Aspekte schriftlich enthält. Von mündlichen Absprachen ist Abstand zu nehmen, da sie rein rechtlich zwar absolute Gültigkeit besitzen, leider aber in der Realität nicht beweisbar sind. Des Weiteren kann eine Checkliste für die Besichtigung eines gebrauchten Fahrzeugs heruntergeladen werden, um ein Übersehen wichtiger Aspekte zu verhindern. Wenn möglich, sollte ein Interessent einen fachkundigen Begleiter haben, der den Blick auch für das nicht direkt augenscheinliche, aber auch für die "harmlose Kleinigkeit" hat, die später erheblich ins Geld gehen könnte.
Zum Schluß bleibt uns von markt.de nur noch Ihnen viel Glück auf der Suche nach Ihrem passenden Traumfahrzeug zu wünschen!
VW Kleinanzeigen
Bildquelle:
User-Anzeige / markt.de
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