Vogelarten-Übersicht
Rosakakadu - Haltung, Zucht und Ernährung
Kurzinfo & Systematik
Wissenschaftlicher Name | Eolophus roseicapilla |
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Körperlänge | 35 cm |
Gewicht | 200 - 380 Gramm |
Lebenserwartung | 20 bis 30 Jahre |
Verbreitungsgebiet | Australien mit Tasmanien |
Lebensraum | Offene Landschaften, Savannen und offenes Grasland |
Familie | Kakadus (Cacatuidae) |
Gattung | Eolophus |
Der australische Eukalyptusbaumnister
Der Rosakakadu gehört zu den Papageienarten und stammt ursprünglich aus Australien, wo er fast im ganzen Land zu finden ist und zu den am häufigsten vorkommenden Vögeln zählt. Dort lebt er mit Artgenossen oder anderen Kakadus in Schwärmen und brütet mit Vorliebe in den Höhlen ausgebrannter Eukalyptusbäume.
Gefieder und Körperbau
Sowohl Männchen als auch Weibchen haben auf dem Kopf eine weiße bis hellrosane Federhaube.Mit seiner Körperlänge von 35 bis 36 Zentimetern und seinem Gewicht von 310 bis 350 Gramm zählt der Rosakakadu zu den mittelgroßen Kakadus. Seinen Namen hat er seinem rosa gefärbten Gefieder an Kopf und Bauch zu verdanken. Sowohl Männchen als auch Weibchen haben auf dem Kopf eine weiße bis hellrosane Federhaube, die gewöhnlich flach anliegt und nur bei Erregung abgespreizt wird.
Neben der Farbe rosa dominiert bei dieser Vogelart auch das grau. Die Flügel, der Rücken und die Ober- und Unterschwanzdecken sind grau. Auf den Armdecken, dem Bürzel und den Oberschwanzdecken ist das grau am hellsten. Deutlich dunkler sind die Handdecken, die Handschwingen und die Schwanzspitze.
Die dunkelbraune bis schwarze Iris der Rosakakadus ist von einem auffälligen, ungefiederten Augenring umgeben. Dieser ist gerunzelt mit einer weißen bis gräulich weißen Farbe. Der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen lässt sich an der Iris und dem Augenring erkennen. Die Weibchen haben eine mittelbraune bis rötliche Iris, wohingegen die Männchen eine dunkelbraune Iris haben. Bei den Weibchen ist zudem der Augenring etwas schmaler und glatter. Die genannten Geschlechtsunterschiede lassen sich ab dem sechsten Lebensmonat deutlich erkennen.
Charakter des Rosakakadu
Einen Großteil ihrer Zeit verbringen Rosakakadus mit der Gefiederpflege.Sozialverhalten
Der Rosakakadu ist ein sehr sozialer Vogel und lebt hauptsächlich mit Artgenossen in kleinen Gruppen. Dessen ungeachtet gehen Rosakakadus mit ihrem Partner eine monogame Bindung ein, welche bis zum Tod hält. Ihre kleinen Schwärme bestehen aus mehreren Paaren. Zu beobachten ist auch die Vergesellschaftung mit anderen Vogelarten wie Nacktaugen-, Inka- und Geldhaubenkakadus. Für den Rosakakadu hat das einen großen Vorteil, da er kein eigenes Warnsystem für Gefahrensituationen besitzt.
Tagesablauf
Als tagaktive Vögel beginnt der Tag der Rosakakadus mit den ersten Sonnenstrahlen. Morgens widmen sie sich der Nahrungssuche, welche in der Nähe des Schlafplatzes stattfindet. Der Boden wird nur circa 15 bis 30 Minuten nach Nahrung abgesucht. Sobald die Sonne untergeht ist eine hohe Flugaktivität mit lauten Rufen zu beobachten. Dies hat die Zusammenführung zu den Schlafplätzen als Hintergrund.
Einen Großteil ihrer Zeit verbringen Rosakakadus mit der Gefiederpflege. Den Füßen und Beinen wird dabei ebenfalls genügend Aufmerksamkeit gewidmet. Aufgrund der Gefahr durch Angreifer kann man Rosakakadus nur selten an Wasserstellen zum Baden beobachten.
Verspielter Vogel
Neben der Nahrungssuche, der Pflege und der Fortpflanzung verbringen Rosakakadus ihre Zeit gerne mit "sinnlosen" akrobatischen Flügen. Auch dieses Verhalten zeigt sich vor allem am Abend in ihren Schlafplätzen. In der Wildnis springen und fliegen sie von den obersten zu den untersten Ebenen ihrer Rückzugsorte. In menschlicher Obhut sieht man sie oft an Telefondrähten turnen und rutschen. Ein Schaukeln und ein Kopfüberhängen ist nicht selten zu beobachten.
Artgerechte Haltung
Bei nicht artgerechter Fütterung neigt der Rosakakadu zu Fettleibigkeit.Rosakakadus haben eine Lebenserwartung von 20 bis 30 Jahren. Da Rosakakadus von Natur aus gesellige Tiere sind, gilt eine Einzelhaltung als nicht artgerecht. Für die artgerechte Haltung ist außerdem ausreichend Bewegung nötig. Flugstunden sollten möglichst an der frischen Luft ermöglicht werden, um den Stoffwechsel der Vögel zu begünstigen.
Es empfiehlt sich daher eine große und stabile Voliere aus Metall. Eine optisch vielleicht ansprechendere Voliere aus Holz ist nicht geeignet, denn Rosakakadus nagen gerne und auch die eigene Voliere ist vor ihrem Schnabel nicht sicher. Bedenke aber, dass eine Freivolierenhaltung zu Problemen mit dem Nachbar sorgen kann, da der Rosakakadu eine sehr laute und schrille Stimme hat und diese auch oft zu hören lässt.
Zur Ausstattung der Voliere sollte unbedingt auch Spielzeug gehören, denn ohne Beschäftigung langweilt sich ein Rosakakadu sehr schnell. Ein Vogelbad ist hingegen nicht nötig, da der Rosakakadu viel lieber eine Dusche nimmt. Hierfür kann man als Besitzer einfach eine Sprühflasche benutzen.
Ernährung
Seinen Namen hat er seinem rosa gefärbten Gefieder an Kopf und Bauch zu verdanken.Bei nicht artgerechter Fütterung neigt der Rosakakadu zu Fettleibigkeit. Gesund ist eine Futterzufuhr in der nur wenige ölhaltige Samen, wie zum Beispiel Sonnenblumenkerne, enthalten sind. Besser ist ein Mix aus qualitativ hochwertigen Körnern. Zusätzlich können dem Vogel als Leckereien ab und zu frisches Obst und Gemüse, Mehlwürmer und Hirse angeboten werden. Frisches Trinkwasser sollte auch immer vorhanden sein.
Die im Handel vorfindbaren üblichen Futtermischungen für Papageien sollten nicht verwendet werden. Für das Wohlbefinden des Vogels ist eine auf ihn individualisierte Ernährung Pflicht. Die Fütterungszeit sollte morgens und abends stattfinden.
Zucht und Brut
Brutvoraussetzungen
1961 gelang in Deutschland die erste Nachzucht eines Rosakakadus und auch als privater Züchter hat man gute Chancen auf Nachwuchs. Dem Paar sollte ausreichend Platz, ein geräumiger Nistkasten und Blätter und Zweige als Nistmaterial zur Verfügung stehen, wobei ein ausgehöhlter Baumstamm als Nistkasten ideal ist. Das Gelege der Rosakakadus besteht aus 3 bis 5 Eiern, die 23 Tage von beiden Elterntieren abwechselnd bebrühtet werden. Nach weiteren 7 bis 8 Wochen sind die Jungvögel flügge und bereit die elterliche Nisthöhle zu verlassen.
Aufzucht der Jungvögel
Eine Besonderheit der Rosakakadus liegt darin, dass trotz gleichzeitigem Schlüpfens der Küken, zwischen dem ersten und dem letzten Ausfliegen bis zu 12 Tage liegen können. Beim ersten Flug werden diese von den Eltern begleitet. Hier wird auch der Zusammenhalt der Familie deutlich, die auch für die Ernährung wichtig ist, da die Jungvögel noch 6 bis 7 Wochen von ihren Eltern abhängig sind. Eine weitere Auffälligkeit der Rosakakadus ist das Bilden eines "Kindergartens". Dabei werden bestimmte Baumgruppen, zum Aufziehen und zum Trainieren der Flugfähigkeit der Jungvögel, ausgewählt. Verglichen mit anderen Vogelarten werden Rosakakadus relativ früh selbständig. Bereits ab dem hundertsten Lebenstag beginnen die Vögel eigenständig mit der Nahrungssuche.
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