Arbeitsanweisung: Wechsel - KomplettradFahrzeug: Allgemein |
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Allgemeines
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Ausstattung
- Sicherheitskleidung tragen
- Nur geeignetes Werkzeug verwenden
- Nur geeignete Ersatzteile bzw. Materialien verwenden
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Arbeitsweise
- Auf Sauberkeit achten
- Auf eigene Sicherheit achten
- Auf die Sicherheit Dritter achten
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Benötigte Werkzeuge
- ½''-Drehmomentschlüssel (0Nm - 200Nm)
- ½''-Nuss (Verschiedene Schlüsselweiten)
- ½''-Knarre
- ½''-Verlängerungen (Verschiedene Längen)
- Drahtbürste
- Schraubendrehersortiment
- Luftdruckprüfer
- Felgenschlüssel
- Wagenheber
- Unterlegkeil
- Holzstück
- Hammer
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Benötigte Ersatzteile / Material
- Rad mit zulässigen Dimensionen
- Radbolzen bzw. -muttern
Auszuführende Arbeiten
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Vorbereitung
Dieser Reparaturleitfaden bezieht sich auf verschiedene Fahrzeuge und kann als allgemeingültig verstanden werden.
- Bringen Sie das Fahrzeug in eine geeignete Position
- Sichern Sie das Fahrzeug gegen Bewegung jeglicher Art, z.B. Wegrollen
- Schalten Sie die Zündung aus
- Ziehen Sie den Zündschlüssel ab
- Legen Sie den Unterlegkeil in evtl. abschüssiger (zu vermeiden) Richtung unter das gegenüberliegende Rad der nicht betroffenden Achse
- Entfernen Sie eine evtl. vorhandene Radkappe bzw. Nabendeckel
- Lösen Sie mit der Knarre und der Nuss einer richtigen Schlüsselweite die Radbolzen bzw. -muttern an
- Setzen Sie den Wagenheber an der vom Hersteller vorgesehenen Stelle an
- Bringen Sie das Fahrzeug auf eine Höhe, dass das Rad frei in der Luft hängt
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Austausch des Rades
- Drehen Sie mit Knarre und Nuss die Radbolzen bzw. -muttern heraus
- Nehmen Sie das Rad ab
- Lässt sich das Rad nicht von der Radnabe entfernen, hat sich durch Korrosion eine formschlüssige Verbindung zwischen Felge und Radnabe gebildet.
- Drehen Sie einen Radbolzen bzw. -mutter wieder ein Stück (ca. 5mm) ein
- Bringen Sie ein Stück Holz auf die untere Innenseite des Rades
- Lösen Sie durch gezielte vorsichtige Schläge mit dem Hammer die Felge von der Radnabe
- Positionieren Sie die Nabenbohrung der Felge auf der Nabe
- Drehen Sie den Radbolzen bzw. -mutter wieder heraus
- Nehmen Sie das Rad ab
- Säubern Sie die Flanschseiten der Radnabe und evtl. vorhandener Spurplatten mit der Drahtbürste
- Säubern Sie ebenfalls die Nabenaufnahme des zu montierenen Rades
- Setzen Sie einen u.U. vorgeschriebenen Zentriering in die Nabenbohrung der Felge ein
- Setzen Sie das neue Rad an der Radnabe auf
- Beachten Sie die Laufrichtung des Reifens
- Achten Sie darauf, dass alle Bohrungen fluchtend übereinander stehen
- Drehen Sie mit der Hand einen Radbolzen bzw. -mutter ein Stück weit ein
- Verfahren Sie mit den übrigen Radbolzen bzw. -muttern genauso
- Ziehen Sie mit der Knarre und Nuss die Radbolzen bzw. -muttern handfest an
- 3-Loch-Felge: Der Reihe nach
- 4-Loch-Felge: Immer Gegenüberliegende nacheinander
- 5-Loch-Felge: Immer die Übernächste
- Ziehen Sie alle Radbolzen bzw. -muttern gemäß oben genannter Reihenfolge mit dem Drehmomentschlüssel mit Herstellerwerten an
- Liegen keine Anzugsmomente des Herstellers vor, können folgende Werte als Richtwert genutzt werden:
- Pkw mit Stahlfelge: 120Nm
- Pkw mit Alu-Felge: 110Nm
- Minivans und Kleintransporter: 160Nm
- Senken Sie das Fahrzeug wieder ab
- Entfernen Sie den Wagenheber
- Ziehen Sie alle Radbolzen bzw. -muttern nochmals mit dem Drehmomentschlüssel nach
- Bringen Sie den Luftdruck auf den vom Hersteller vorgeschriebenen Wert
- Liegen keine Herstellerangaben vor, verfahren Sie wie folgt:
- Der Luftdruck sollte sich in einem Bereich zwischen 2bar und 3bar befinden
- Je höher der Luftdruck gewählt wird, desto weniger Kraftstoff wird verbraucht, allerdings können sich die Fahreigenschaften verschlechtern
- Setzen Sie unter Umständen eine Radkappe bzw. Nabendeckel auf
- Entfernen Sie angelegte Sicherungsmittel
- Vergewissern Sie sich nochmals über die korrekt durchgeführten Arbeiten
Wissenswertes
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Neu oder gebraucht
Felgen sowie Reifen können zunächst gebraucht verwendet werden. Allerdings sind folgende Fakten zu berücksichtigen:
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Profiltiefe
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6mm, gemessen in der Mitte der Lauffläche, ist bei allen laufenden Rädern einzuhalten. Dies' gilt gleichermaßen für Sommer- und Winterreifen. Für Fahrräder mit Hilfsmotor, Leicht- und Kleinkrafträder gilt eine gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,0mm. -
Reifenflanken
Die Reifenflanken dürfen keine Risse, Einschnitte und Beulen aufweisen. In einem solchen Fall ist der Reifen nicht mehr zu verwenden. Risse sind Folgen des Alterungsprozesses. Reifen können, auch bei einer geringen Gesamtlaufleistung, durchaus ein gutes Profil aufweisen, aber auch Risse in den Flanken. Einschnitte sind Verletzungen der Flanken, die durch Kontakt mit scharfen Gegenständen auftreten. Beulen sind Folgen vom in der Regel stumpfer Gewalteinwirkung auf den Reifen. Dazu zählen auch Auffahrten über überhöhte Kanten, z.B. Bordsteinkanten.
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Das passende Ersatzteil
Um den passenden Reifen samt Felge für Ihr Fahrzeug zu finden, sind auf beiden Teilen entsprechende Kennzeichnungen aufgebracht, die sich auch in den Fahrzeugpapieren wiederfinden müssen:
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Reifengröße
Beispiel: 205/55R16 91V
- 205: Breite der Lauffläche in mm
- 55: Verhältnis von Laufflächenbreite zu Flankenhöhe in %
- R: Kennzeichnung der Reifenart nach definierter Liste
- 16: Durchmesser der Felge in Zoll
- 91: Tragfähigkeitsindex nach definierter Tabelle
- V: Geschwindigkeitsindex nach definierter Tabelle
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Reifenalter
Das Alter eines Reifens ist mit einer vierstelligen Zahlenfolge und, in einigen Fällen, mit einem Symbol angegeben.
Streng genommen handelt es sich um zwei zweistellige Zahlen.
Beispiel: 3212- 32: Produktionswoche
- 12: Produktionsjahr
Ist die Angabe des Produktionsdatums nur dreistellig, so geben die ersten beiden Ziffern ebenfalls die Produktionswoche an. Die dritte Ziffer steht für das Jahr. Hinzu kommt vor den Ziffern evtl. ein Dreieck.
- 4-stellige Ziffernfolge: Produktion in den 2000'er-Jahren
- 3-stellige Ziffernfolge: Produktion in den 1990'er-Jahren
- 3-stellige Ziffernfolge mit Dreick: Produktion in den 1980'er-Jahren
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Felgengröße
Beispiel: 8Jx16H2 ET20
- 8: Maulweite in Zoll
- J: Kennzeichnung der Kontur und Höhe des Felgenhorns
- x: Kennzeichnung für ein- bzw. mehrteilig
- 16: Felgendurchmesser in Zoll
- H2: Kennzeichnung der Felgensymmetrie nach definierter Tabelle
- ET20: Einpresstiefe in mm
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Laufleistung
Die Laufleistung von Reifen hängen fast ausschließlich von der angebrachten Fahrweise ab. Sportliche Fahrweise belastet einen Reifen in besonderem Maße. Eine grundsätzlich ökonomische Fahrweise verlängert auch die erreichbare Laufleistung eines Reifens. Aber andere wichtige Faktoren sind die Materialmischung und der Reifendruck. Geringer Reifendruck und eine weiche Mischung sind ungünstig für eine lange Lebensdauer. Richtlinien geben einen maximalen Gebrauch von Sommerreifen von maximal 6 Jahren und von Winterreifen von maximal 4 Jahren vor.
Felgen haben eine, sofern nicht durch Unfälle beschädigt bzw. involviert, eine unbegrenzte Lebenderwartung.
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